Die DITIB kritisiert die jüngste Berichterstattung der BILD-Zeitung aufs Schärfste und kündigt an, dagegen vorzugehen. Damit reagiert die Religionsgemeinschaft auf eine Schlagzeile, bei der die Kölner Zentralmoschee abgebildet wurde.
In einer Pressemitteilung verurteilt die islamische Religionsgemeinschaft DITIB die „tendenziöse“ Berichterstattung der Bild-Zeitung im Hinblick auf Muslime und Moscheen aufs Schärfste. Die Religionsgemeinschaft nimmt dabei Bezug auf eine Schlagzeile der Bild-Zeitung, bei der die Kölner Zentral-Moschee mit dem Begriff „Terror“ abgebildet wurde „Die Abbildung der Kölner Zentralmoschee, die als ein Symbol für Toleranz, Transparenz, Frieden und des Miteinanders in und für Köln steht, unter einer Schlagzeile mit dem Begriff ‚Terror‘ abzubilden, setzt dem Islam- und DITIB-Bashing der letzten Zeit die Krone auf“, heißt es in der Pressemitteilung.
Muslime seien zwar bereits aus der Vergangenheit eine unsachliche und undifferenzierte Berichterstattung über ihre Religion und ihre Gemeinden gewöhnt. Die aktuelle Berichterstattung der Bild-Zeitung habe allerdings eine „neue Qualität der Verunglimpfung“ erreicht, die „weder als Meinungs-, noch als Pressefreiheit durchgehen“ könne.
„Hier wird bewusst eine unzumutbare Wahrnehmung bei Leser/innen über DITIB und Moscheen allgemein erzeugt, die geeignet ist, den gesellschaftlichen Frieden in Deutschland zutiefst zu gefährden, die Menschen gegen Muslime aufzustacheln und Hass und Zwietracht zu säen“, erklärt die DITIB weiter. Deshalb fordert DITIB von der Bild-Redaktion eine Korrektur der Falschdarstellung an prominenter Stelle des Magazins. „Weiterhin fordern wir die BILD-Redaktion auf, nicht weiter Wasser auf die Mühlen von Radikalen, Extremisten und insbesondere der Islam- und Migrationsfeinde sowie der Populisten zu gießen.“
Stattdessen solle sich die Bildredaktion stärker die „Wahrung der Journalisten- und Berufsethik“ und des Pressekodex auf die Fahnen schreiben. „Die Achtung vor der Wahrheit, die Wahrung der Menschenwürde und die wahrhaftige Unterrichtung der Öffentlichkeit sind oberste Gebote der Presse“, wird die erste Ziffer des Pressekodex zitiert. Die Religionsgemeinschaft sieht eben diesen Kodex verletzt, weshalb sie nicht nur Beschwerde beim Presserat ankündigt, sondern auch ein juristisches Vorgehen wegen Rufschädigung gegen das Magazin.
Auch der Islamrat für die Bundesrepublik Deutschland solidarisiert sich mit DITIB und kritisiert die Berichterstattung der BILD-Zeitung aufs Schärfste. „Der gestrige Bericht inklusive seines Framings mit der DITIB-Zentralmoschee in der Onlineversion der BILD ist Hetze und Aufstachelung. Er muss auch gerichtlich geahndet werden. Mit Meinungs- und Pressefreiheit hat das nichts mehr zu tun“, so der Vorsitzende des Islamrates, Burhan Kesici. Kesici fordert ebenfalls den Presserat auf die BILD-Zeitung zu rügen und empfiehlt der DITIB juristisch gegen das Magazin vorzugehen. Dabei garantiert er der Religionsgemeinschaft die Unterstützung des Islamrates.
„Die BILD-Zeitung hat sich in puncto islamfeindliche Aufmachung in der eigenen Berichterstattung selbst übertroffen. (…) Durch diese Art der hetzerischen Berichterstattung hat die islamfeindliche Berichterstattung in Deutschland einen neuen Tiefpunkt erreicht: Sie macht Moscheen, die ohnehin regelmäßig angegriffen werden offen zur Zielscheibe, setzen Moscheebesucher unter Generalverdacht und vergiften somit den gesellschaftlichen Frieden. Das ist nicht mehr nur geistige Brandstiftung“, erklärt Kesici weiter.