In der Silvesternacht verübte ein Essener aus rassistischen Motiven einen Anschlag im Ruhrgebiet, indem er mit seinem PKW in Menschenmengen fuhr und Passanten verletzte.
In der Silvesternacht ereignete sich im Ruhrgebiet ein Anschlag. Ein Autofahrer ist in Bottrop und Essen mehrmals gezielt in Menschengruppen gefahren und hat dabei acht Personen verletzt. „Es gab die klare Absicht von diesem Mann, Ausländer zu töten“, sagte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) nach den ersten Vernehmungen. Alle Opfer haben einen Migrationshintergrund aus einem muslimisch geprägten Land, wie die Polizei gegenüber IslamiQ bestätigte. Bei der Vernehmung hätte sich der 50-jährige Täter rassistisch geäußert, wie die Polizei auf Nachfrage mitteilte.
Die schlimmsten Folgen hatte die Tat in Bottrop, wo der 50-Jährige kurz nach Mitternacht auf dem zentralen Berliner Platz in die Menge fuhr. Vier Menschen wurden verletzt. Eine 46-Jährige Frau aus Syrien schwebte zeitweise in Lebensgefahr und musste notoperiert werden. Ihr Ehemann und ihre beiden Töchter wurden ebenfalls von dem Täter verletzt und mussten ärztlich versorgt werden. Weiterhin mussten ein 4-jähriger Junge und seine 29-jährige Mutter aus Afghanistan sowie ein 10-jähriges Mädchen aus Syrien aufgrund ihrer Verletzungen ärztlich behandelt werden.
Einen weiteren Verletzten, ein 34-Jähriger mit türkischen Wurzeln, gab es später in Essen. Zwei andere Versuche des Mannes, in Bottrop und Essen Passanten anzufahren, schlugen fehl. Hier kamen die Menschen mit dem Schrecken davon. In Essen konnte der Täter schließlich von der Polizei gefasst werden.
Hier ist zu sehen wie der fremdenfeindliche TERRORIST in #Bottrop in die Menschenmenge rast!
Er sagte, dass es zu viele Ausländer in DE gibt und er deshalb bewusst in die Menschenmenge gerast ist. pic.twitter.com/txNmaohVUN
— Yonca Ak ?? (@yoncaakarsu) 1. Januar 2019
Der mutmaßliche Täter stamme aus Essen und sei bei der Polizei bislang nicht in Erscheinung getreten, hieß es. Die Ermittler haben nach eigenen Angaben „erste Informationen über eine psychische Erkrankung des Fahrers“. Er sei in der Vergangeneit wegen Schizophrenie in psychiatrischer Behandlung gewesen, wie der Tagesspiegel berichtete. Es liege womöglich eine Kombination aus rassistischem Hass und psychatrischem Defekt bei dem Täter vor.
Die Staatsanwaltschaft Essen beantragte gestern Nachmittag (01.01.2019) beim zuständigen Amtsgericht Haftbefehl wegen mehrfachen versuchten Mordes gegen den Täter aus Essen. Ein Richter folgte am Abend dem Antrag und erließ Haftbefehl gegen den Beschuldigten. (dpa/iQ)