China erhöht weiter den Druck auf muslimische Uiguren. Medienberichten zufolge hätten Regierungsvertreter mit Islamvereinigungen aus acht Provinzen Richtlinien vereinbart, um die Religion in den kommenden fünf Jahren zu „sinisieren“. Ziel seien Maßnahmen, um die „politische Standfestigkeit“ und den Führungsanspruch der kommunistischen Partei unter den Muslimen zu stärken, so „Global-Times“.
Es gehe nicht darum, islamische Glaubensüberzeugungen oder Bräuche zu verändern, sondern um eine bessere Integration der chinesischen Muslime in die sozialistische Gesellschaft, zitierte das Blatt den Vize-Leiter des Pekinger China Islamic Institute, Gao Zhanfu.
„Sinisierung des Islam“
Die neuen Richtlinien enthielten unter anderem Vorträge und Schulungen über „sozialistische Kernwerte“ und die chinesische Tradition und Kultur, sagte der Vorsitzende der Chinesisch-Islamischen Vereinigung, Yang Faming, der Zeitung. Die Vorgaben sollten demnächst veröffentlicht und in den Moscheen des Landes verbreitet werden.
Chinas Staatschef Xi Jinping hatte 2015 eine „Sinisierung des Islam“ zum Ziel erklärt. Seitdem haben die staatlichen Repressalien gegen Muslime zugenommen. Vielfach gingen die kommunistischen Behörden mit strikten Verboten gegen islamische Bräuche wie das Tragen von Bärten und Kopftüchern vor. Nach Angaben der Vereinten Nationen befinden sich derzeit rund eine Million uigurische Muslime in politischen Umerziehungslagern. (KNA/iQ)