In Riesa stellt sich die AfD für die Europawahl auf. Vor der Sachsenarena formiert sich dagegen lautstarker Widerstand gegen die Rechtspopulisten. Die Demonstration verläuft friedlich. Am Rande wird aber der Hitlergruß gezeigt.
Lautstark haben am Samstag rund 1300 Menschen in Riesa gegen die AfD demonstriert. Ein Protestzug hatte sich gegen Mittag unter dem Motto „AfD? Adé“ vom Bahnhof bis zur Sachsenarena in Bewegung gesetzt. In der Halle hatte die AfD ihre Europawahlversammlung fortgesetzt.
Thema der Debatte unter den rund 500 Delegierten ist auch ein möglicher Austritt Deutschlands aus der Europäischen Union – der sogenannte Dexit. „Hinter diesem Konstrukt verbirgt sich eine Rückkehr zum Nationalismus und damit die Rückkehr zum Krieg in Europa“, sagte Jürgen Kasek, Mitorganisator des Protestzuges.
Die Demonstranten waren aus Sachsen, Berlin, Thüringen und Sachsen-Anhalt mit Bussen und der Bahn angereist. Die Polizei hatte deswegen ihre Einsatzkräfte deutlich erhöht. Zudem waren die Schutzmaßnahmen eine Reaktion auf die Anschläge auf AfD-Büros in Döbeln und Riesa in den vergangenen Tagen. Hunderte Einsatzkräfte der Dresdner Polizei und der Bereitschaftspolizei sicherten die Veranstaltung in der Halle und den Demonstrationszug ab. In der Luft kreiste ein Polizeihubschrauber und die Reiterstaffel war im Einsatz. Zudem waren Wasserwerfer abrufbereit.
„Die Lage ist aber recht entspannt“, sagte Polizeisprecher Marko Laske am späten Nachmittag. Ausschreitungen habe es nicht gegeben. Am Rande des Protestzuges hatte ein Mann jedoch den Hitlergruß gezeigt. Gegen ihn wird wegen des Zeigens von Zeichen verfassungswidriger Organisationen ermittelt. Bei der Feststellung der Personalien des Mannes war es zu einem kleinen Tumult gekommen. Dabei flog auch eine Flasche. Auch gegen den Werfer wird ermittelt.
„Wir wollen lautstark aber friedlich demonstrieren“, betonte Irena Rudolph-Kokot vom Aktionsbündnis „Leipzig nimmt Platz“. Die AfD plane im Hintergrund den Austritt aus der EU und verknüpfe jedes politische Thema mit der Migrationspolitik. „Dabei ist das Ziel der AfD die Spaltung der Gesellschaft“, betonte Rudolph-Kokot. (dpa/iQ)