Hessen

Islamunterricht in Hessen- Wie geht es weiter?

Islamischer Religionsunterricht ist ein ordentliches Lehrfach an Hessens Schulen. Staatliche Lehrkräfte unterrichten das Fach auf Deutsch. Im Hessischen Landtag wird nun darüber diskutiert, wie es mit dem Lehrfach weitergehen soll.

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01
2019
Symbobild Schule, AfD © shutterstock, bearbeitet iQ
Symbobild Schule, Afd © shutterstock, bearbeitet iQ

Zum Start des bekenntnisorientierten islamischen Religionsunterrichts in Hessen sprach die damalige Kultusministerin Nicola Beer (FDP) von einer Pionierarbeit. Als erstes Bundesland führte Hessen nach langen Diskussionen den Unterricht im Schuljahr 2013/14 für etwa 440 Erstklässler an zunächst 27 Grundschulen ein. Mittlerweile reicht das Angebot bis zur sechsten Klasse mit landesweit mehr als 3100 Schülern.

Der Unterricht wird vom Ministerium in Zusammenarbeit mit der Ahmadiyya-Gemeinde und der islamischen Religionsgemeinschaft DITIB gestaltet. Der Partnerschaft zwischen dem Land Hessen und der DITIB droht aber nun das Ende.

Da die neue hessische Landesregierung noch nicht vereidigt ist und auch noch nicht hundertprozentig feststeht, ob Lorz Kultusminister bleibt, wird voraussichtlich erst im Februar mit einer Verkündung über die Zukunft des bekenntnisorientierten islamischen Religionsunterrichts gerechnet. Die Vereidigung des neuen Kabinetts erfolgt am 18. Januar.

Unterricht bis Ende des Schuljahres fortgeführt

Der Unterricht werde auf jeden Fall bis zum Ende des Schuljahres fortgesetzt. Für die knapp 100 unterrichtenden muslimischen Lehrkräfte des Landes im hessischen Schuldienst gebe es zudem einen Bestandsschutz. Denkbar wäre, dass etwa das Unterrichtsangebot mit einer neuen Ausrichtung und veränderten Kerncurricula angeboten werde.

Diese Möglichkeit sieht ausdrücklich auch der neue Koalitionsvertrag zwischen CDU und Grünen vor. Danach bekennen sich die Regierungsparteien ausdrücklich zum bekenntnisorientierten Religionsunterricht. Sollte aber ein Kooperationspartner keine Gewähr dafür bieten, dass der Unterricht der verfassungsrechtlichen Ordnung entspreche oder die Unterrichtsangebote diese Voraussetzungen nicht erfüllten, werde ein Alternativangebot für Schüler muslimischen Glaubens geschaffen. In einem solchen Fall würde das Land in alleiniger Verantwortung das Angebot „Islamunterricht“ schaffen. (dpa/iQ)

Leserkommentare

Frederic Voss sagt:
Ein regelrechter Wirrwarr bzw. Kuddelmuddel um das Thema islamische Unterrichtung in Hessen an öffentlichen Schulen. Das Kultusministerium wäre gut beraten, diesem Vabanquespiel endlich mal ein Ende zu setzen und am besten das Thema Islam - historisch und aktuell - in einem Fach allg. Religionskunde & Weltanschauung mit unterzubringen. Spezifische bekenntnisorientierte Glaubenslehren mit Glaubensunterweisung sind keine Angelegenheit staatlicher und kommunaler Schul(aus)bildung. Um derartiges können sich die entsprechenden Religionsgruppierungen selber privat kümmern, wenn diese das unbedingt möchten. Der Islam braucht nicht in deutschen öffentlichen Schulen Einzug halten. Muslimische Glaubensangelegenheiten sind reine Privat-Sache. Scientology-Kunde ist schließlich auch kein eigenes Religions-Schulfach.
13.01.19
12:44
Kritika sagt:
L.S. Bekennender Religions Unterricht hat in Schulen nichts zu suchen. Schüler und Eltern gehen davon aus, dass in der Schule Gesicherte Fakten gelehrt werden. Islamistischer GlaubensUnterricht beruht jedoch offensichtlich auf hanebüchelden Nonsense. (In wieweit andere Sekten hier besser sind, ist out of Topic) Wenn Muftis junge, unkritische Schüler mit grober Nonsense indoktrinieren wollen, und die Zustimmung der Eltern dazu haben, dann nur ausserhalb des Schulgebäudes. Der Nonsense Erzähler darf nicht schamlos die Erwartung ausnutzen, "Was in der Schule gelehrt wird, das stimmt". Gruss, Kritika .
17.01.19
18:55