Die Hutba (Freitagspredigt) wird beim wöchentlichen Freitagsgebet der Muslime gehalten und behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. Jede Woche liefert IslamiQ einen Überblick.
In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) geht es um das Wissen und die Erkenntnis. Der Islam basiere auf Wissen (Ilm) und Erkenntnis (Irfân). Die ersten offenbarten Koranverse fordern den Propheten auf, zu lesen und über den Sinn des Lebens nachzudenken.
Es sei schön zu hören, dass frühe muslimische Gelehrte und Wissenschaftler wichtige Entdeckungen auf dem Gebiet der weltlichen Wissenschaften gemacht haben. Darauf könne man stolz sein. Aber dabei dürfe es nicht bleiben. Es liege in der Verantwortung der Muslime, das Erbe dieser Gelehrten fortzuführen, indem sie sich von bedeutungslosen weltlichen Dingen entfernen und sich um Wissen, Erkenntnis und höhere Werte bemühen.
Mit der Infâk-Kampagne setze sich die IGMG seit etwa zehn Jahren aktiv für Bildung ein. Während der zweimonatigen Kampagnenzeit sammeln sie Spenden für die nachhaltige Bildungsarbeit. So können sie dazu beitragen, dass die Gelehrten, Ärzte, Anwälte, Ingenieure, Denker, Meinungsführer und Medienmacher von morgen ausgebildet und gefördert werden.
Die Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) thematisiert diese Woche die Aufrichtigkeit. Aufrichtigkeit sei eine standhafte und beharrliche Haltung zu Wahrheit und Wahrhaftigkeit. Sie reiche von der Sicherheit, die man seinem Gegenüber vermittelt bis hin zur Sensibilität, nach dem Erlaubten im Handel zu suchen. Kurz formuliert bedeute Aufrichtigkeit, sich den Koran und die Sunna des Propheten (s) als Wegweiser für das eigene Leben zu nehmen.
Der Muslim, der sich den Charakter des Islams angeeignet habe, sollte seine Hand davor bewahren anderen Böses zu tun, seine Augen vor Unerlaubtem schützen und seine Zunge, sowie seine Ohren vor Lüge und übler Nachrede hüten. Schließlich sei der Muslim derjenige, vor dessen Zunge und Hand die anderen Menschen keinen Schaden fürchten müssen.
In der Freitagspredigt des Verbands Islamischer Kulturzentren (VIKZ) geht es um den Gebetsruf. Als Fachausdruck in der islamischen Lehre sei der Gebetsruf, der zu bestimmten Zeiten für die Pflichtgebete und mit bestimmten gesegneten Worten laut vorgetragene Ruf zum rituellen Gebet. Der Gebetsrufer werde Muezzin genannt.Wenn der Gebetsruf erklingt soll der Mensch seine Sitzhaltung und seine Haltung generell in Ordnung bringen und damit seinen Respekt gegenüber dem Ruf zeigen.
Jeder Muslim sollte sich angewöhnen beim Gebetsruf mit der Arbeit aufzuhören oder die Beschäftigung ruhen zu lassen und sich in Ehrfurcht und voller Konzentration den Worten des Rufes widmen. Der Gebetsruf sei demnach ein starkes Zeichen und ein Kennzeichen des Glaubens und des Islam.
Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.