Im rheinlandpfälzischen Germersheim wird aktuell über die Einführung von islamischem Religionsunterricht an Schulen diskutiert. In Rheinland-Pfalz wird islamischer Religionsunterricht als Modellversuch angeboten.
In Germersheim wird künftig möglicherweise auch islamischer Religionsunterricht an Schulen angeboten. Derzeit fänden dazu Gespräche statt, teilte das Bildungsministerium in Mainz mit. Vor einer Entscheidung sollen Mitte Februar bei einem Informationsabend in Germersheim die Eltern gehört werden.
Eine Einführung fände ab dem Schuljahr 2019/20 mit Modellcharakter statt und würde auch von den Anmeldezahlen abhängen. Einen solchen Unterricht gibt es bereits in Alzey, Bad Dürkheim, Ludwigshafen, Mainz und Worms. Der islamische Religionsunterricht erfolge in deutscher Sprache und werde von Lehrkräften im Landesdienst und auf Basis eines staatlichen Lehrplans erteilt, teilte das Ministerium mit. Der Unterricht stehe unter staatlicher Schulaufsicht.
„Islamischer Religionsunterricht ist ein Angebot, das mit dem katholischen und evangelischen Religionsunterricht vergleichbar ist“, betonte die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Neustadt am Dienstag. Seit 2004 findet in Rheinland-Pfalz islamischer Religionsunterricht im Rahmen eines Modellversuchs an Schulen statt.
Bei der Lehrerausbildung kooperiert das Land mit der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe, die den Studiengang „Islamische Religionspädagogik/Theologie“ anbietet. Das Integrationsministerium schätzt die Zahl der in Rheinland-Pfalz lebenden Muslime auf 200 000. (dpa/iQ)