Nach den rassistischen Angriffen in der Silvesternacht im Ruhrgebiet, wurde der verdächtige Täter nun von der Untersuchungshaft in die Psychiatrie verlegt. Ein Psychiater habe bereits eine verminderte Schuldfähigkeit festgestellt.
Nach den Attacken in der Silvesternacht auf Menschen mit ausländischen Wurzeln ist der mutmaßliche Täter in eine Psychiatrie eingewiesen worden. Das teilte die Staatsanwaltschaft in Essen am Dienstag mit. Der 50-Jährige hatte mit seinem Auto in Essen und Bottrop acht Menschen aus rassistischen Gründen angefahren und verletzt.
Bislang hatte er wegen versuchten Mordes in Untersuchungshaft gesessen. Ein Psychiater habe ihn aber als zur Tatzeit mindestens erheblich vermindert schuldfähig eingestuft. Auch eine Schuldunfähigkeit könne nicht ausgeschlossen werden. Deswegen habe das Amtsgericht Essen den Haftbefehl in einen vorläufigen Unterbringungsbefehl in einer Psychiatrie umgewandelt. Der Mann soll bereits in der Vergangenheit wegen psychischer Probleme in Behandlung gewesen sein.
Er soll seinen Wagen in der Silvesternacht mehrfach in Gruppen feiernder Menschen gesteuert haben. Die meisten Verletzten kommen aus Syrien und Afghanistan. Alle haben ausländische Wurzeln. Erste Aussagen des Mannes hatten auf Rassismus als Tatmotiv hingewiesen. Er soll mit seinem Auto gezielt Jagd auf Menschen gemacht haben, die er für Ausländer hielt. Unter den Verletzten waren mehrere Kinder. (dpa/iQ)