AMIF

Neuer muslimischer Verein für den Islam in Frankreich

In Frankreich wird ein muslimischer Verein für den Islam von Frankreich (AMIF) gegründet. Dieser widmet sich Fragen der Finanzierung und der Theologie.

23
01
2019
Die Große Moschee von Paris
Symboldbild: Wahrzeichen für den Islam in Frankreich - Die Große Moschee von Paris © by ChrisYunker auf Flickr (CC BY-SA 2.0), bearbeitet islamiQ

Imame, Theologen und Unternehmenschefs wollen in den kommenden Tagen einen muslimischen Verein für den Islam von Frankreich (AMIF) gründen. Derzeit fehlten dem Islam in Frankreich zwei Dinge: „Ein Organ für die Finanzierung und eine theologische Instanz“, so der Berater und Autor des Berichts „Ein französischer Islam ist möglich“, Hakim El Karoui. Wie die französische Zeitung „La Croix“ am Dienstag berichtet, präsentierte El Karoui die Idee für AMIF am Montagabend zusammen mit Imamen, Theologen, Chefs muslimischer Unternehmen und Verantwortlichen anderer Kulte.

Finanziert werden soll die Organisation AMIF über die Zertifizierung von Pilgerreisen nach Mekka, Einnahmen aus dem Verkauf von Halal-Fleisch sowie Spenden. Bei Reisen für französische Muslime, die nach Mekka pilgerten, fehlten oft Informationen und Transparenz, zitiert „La Croix“ den französischen Unternehmer, Abdelnor Chehlaoui.

Das Geld soll unter anderem für den Kampf gegen Diskriminierung, gegen Gewalt im Namen des Islam und zur Verbesserung des Images des Islam bereitgestellt werden, so El Karoui.

Zum Plan für AMIF gehört auch ein „Religiöser Rat“, der aus sechs bis zehn Theologen bestehen soll. Die Imame des Pariser Vorortes Ivry-sur-Seine, Mohamed Bajrafil, und Tareq Oubrou aus Bordeaux kündigten bereits an, Teil des Rates sein zu wollen. Dieser Rat solle dann andere Imame, Seelsorger und Lehrer zu Versammlungen einladen. Freiwillig sollen diese dann „La Croix“ zufolge eine Charta des Vereins unterschreiben als Garantie für die Glaubwürdigkeit der neuen Organisation. (KNA/iQ)

Leserkommentare

Dilaver Çelik sagt:
Ich finde es höchst problematisch, die islamische Religion, deren Grundsätze und Verpflichtungen für immer (d.h. zeitlos) und überall auf der Welt gültig sind unabhängig vom jeweiligen Staat, mit dem modernen Label der Nationalität zu ergänzen. Nationalität sowie Volkszugehörigkeit spielen nur eine untergeordnete Rolle, weil die Muslime eine Ummah sind. Erst Recht in einem Zeitalter der Globalisierung, wo Vielfalt sowie Muslime unterschiedlicher Kulturen und Nationalitäten aufeinander treffen und sich begegnen. Schon die autoritären Kemalisten sind kläglich daran gescheitert, nach eigenem Gutdünken einen "türkischen Islam" (bekannt als "Türkisch-Islamische Synthese") zu schaffen, weil der Islam als von Gott geoffenbarte Universalreligion der Menschheit sich nicht in nationale oder territoriale Grenzen quetschen lässt. Ein solcher Versuch hat zu viel mehr Hass und Feindschaft geführt als (wegen der kemalistischen Fehlpolitik) schon vorhanden war, womit sich die Türkei heute noch herumschlägt (siehe Politik der AKP). Ein solches Abenteuer muss man in Frankreich, Deutschland oder sonst wo auf der Welt nicht wiederholen, weil es zum Scheitern verurteilt ist. Ich halte die Ergänzung des Islam mit einem nationalen Label für ein Relikt des modernen Nationalismus sowie des Versuchs, Religion politisch bzw. staatlich zu unterwerfen, welche im postmodernen Zeitalter der Globalisierung und Superdiversität nicht angekommen sind. Religion lässt sich nunmal nicht nationalstaatlich unterordnen und derlei Versuche führen unweigerlich zu Konflikten. Und derlei Konflikte können nicht im Interesse des friedlichen Zusammenlebenlebens sein. Man kann bei allen Streitigkeiten nur gemeinsam und auf Augenhöhe was konstruktives schaffen. Die Zukunft liegt im Miteinander und NICHT im Gegeneinander.
23.01.19
15:07
Kritika sagt:
Der Bericht meint: » Das Geld soll unter anderem - - - zur Verbesserung des Images des Islam bereitgestellt werden « Kritika meint: Die Verbesserung des Images des Islam kann man nicht erreichen, indem PropagandaAgenturen gegen Geld den Islam schön reden. Die Muselmänner und -Frauen können leicht abschauen, weshalb andere Sekten, ( wie der Islam, ebenfalls im einstelligen % - Bereich) ein positives Ansehen geniessen. Der Islam hingegen verabscheut wird. Der Islam steht aus gutem Grund an unterster Stelle auf der Sympatie-Skala. Die Gründe sind selbstgemacht und selbstgewollt: - Provokantes Auffallen wollen durch Morbus-Kopftuch und - Protzige Moscheen, mit möglicht hohe Minaretten. - Ein heiliges Buch mit vielfältige Hetze gegen NichtMuslims, - Beleidigungen der NichtMuslims: "Siehe bei Allah sind diese der letzte Dreck". Kritika findet, dass es keinen gerechteren Platz für Muslims gibt als der aller-aller-unterste. Gruss, Kritika
23.01.19
23:40