Im Rahmen einer Informationsveranstaltung sprach die Schura Niedersachsen über zukünftige Herausforderungen. Ziel sei es genügend Lehrer und Seelsorger auszubilden.
Die Schura Niedersachsen möchte flächendeckend genügend Lehrkräfte für das Fach Islamische Religion und Seelsorger in Krankenhäusern und Gefängnissen gewinnen. Dazu sollen in diesem Jahr Weiterbildungen für Lehrkräfte, die islamische Religion als Drittfach unterrichten dürfen, organisiert werden sowie ein Seelsorge-Kurs, teilte der Schura-Niedersachsen nach einer Mitgliederversammlung am Donnerstag mit.
Über die religiöse Betreuung hinaus will der Landesverband die gesellschaftliche Arbeit in den Moscheen verstärken. „Diesen Aspekt werden wir in Zukunft stärker angehen und neben einer menschennäheren religiösen Betreuung die Menschen auch mit sozialen Projekten bedarfsgerecht ansprechen“, sagte der Vorsitzende Recep Bilgen. Die Stärkung der Gemeinde bedeutet auch eine stärkere Beteiligung an gesellschaftlichen Diskussionen. Geplant sei dazu ein Gedankenaustausch mit den Imamen.
Ausgebaut werden soll auch die Jugendarbeit in den Moscheen. „Wir werden ihnen nicht nur mit Angeboten begegnen, sondern ihnen die Möglichkeit bieten, mehr Verantwortung zu übernehmen“, sagte Bilgen. „So werden beide Seiten davon profitieren: Die Schura von innovativen Ideen und Gestaltungsdrang der Jugendlichen und die Jugendlichen von den Erfahrungen und den Möglichkeiten, die die Schura ihnen bietet.“ Im Anschluss der Veranstaltung gab es einen regen Austausch über aktuelle Themen. Vertreter der Mitgliedsgemeinden haben den geplanten Agenden ihre Unterstützung zugesagt.
Zum Landesverband gehören 88 Moscheegemeinden. Die Zahl der Mitglieder wird anders als bei den Kirchen nicht erfasst. Neben der Schura gibt es in Niedersachsen auch den Landesverband der DITIB. Beide verhandeln seit 2013 mit dem Land Niedersachsen über den Abschluss eines Staatsvertrages. (dpa, iQ)