Justiz

Juristin: „Gesichtsschleier nicht problematisieren“

Angesichts geringer Fallzahlen mahnte die Bremer Juristin Kirsten Wiese einen entspannten Umgang mit dem Thema Gesichtsschleier an. Bestrebungen nach einem Verbot seien Symbolpolitik.

26
01
2019
Symbole Bundesverfassungsgericht, Gesichtsschleier
Symbolbild: Bundesverfassungsgericht © by Mehr Demokratie e.V. auf Flickr (CC BY-SA 2.0), bearbeitet islamiQ

Das Thema Gesichtsschleier von Musliminnen sollte nach Ansicht der Bremer Juristin Kirsten Wiese nicht problematisiert werden. Dazu seien die Fallzahlen in Deutschland zu gering, sagte Wiese am Freitag in Ludwigsburg bei einer Tagung über Islam in Recht, Gesellschaft und Verwaltung.

Bestrebungen nach einem Verbot des Tragens eines Gesichtsschleiers mit oder ohne Augenschlitz bezeichnete sie als „Symbolpolitik“. Veranstalter der Islamtagung ist die Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen Ludwigsburg in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Islamische Theologie der Universität Tübingen.

Wiese wies darauf hin, dass das Tragen von Kopftuch oder Gesichtsschleier sich immer zum Nachteil der betroffenen Frauen auswirke. Es markiere die Geschlechtertrennung. Jedoch könne mit Verboten nichts erreicht werden. Vielmehr sollte die Kritik an patriarchalen Strukturen und den von Männern dominierten islamischen Verbänden stärker werden, so Wiese.

In der Privatwirtschaft sei ein mögliches Gegenmittel zur Diskriminierung die in der Diskussion stehende anonyme Bewerbung. Generell seien Anstrengungen zu einem den deutschen Rechtsstaatsprinzipien angemessenen Islamunterricht sowie die Ausbildung von Imamen weitaus dringlicher. (KNA, iQ)

Leserkommentare

Dilaver Çelik sagt:
Das ist nur eine weitere Scheindebatte neben vielen anderen wie etwa der Bau von Moscheen oder die Ausbildung von Imamen oder Beten in heimlichen Ecken öffentlicher Einrichtungen etc. pp. Akzeptieren statt verbieten lautet das Zauberwort. Dann ist alles in Ordnung. Verbote und Kriminalisierung bringen nichts und führen unweigerlich zu Konflikten, die erst mit der Aufhebung jener Verbote beigelegt werden können. Solche Verbote sind Ungerechtigkeit und gefährden den inneren Frieden, was nicht im Interesse des friedlichen Zusammenlebens sein kann. Denn zum einen werden solche Verbote ohnehin nicht eingehalten, zum anderen würden gottesbewusste Muslime eine Zwangsdurchsetzung von solchen Verboten durch beherztes Eingreifen und Zivilcourage vereiteln. Es ist naiv zu glauben, dass sich solche Verbote - auch durch den Einsatz von Zwangsmitteln - durchsetzen lassen. Solche Verbote sind zum Scheitern verurteilt. Religionsfreiheit ist schließlich ein hohes Gut. Widerstand gegen Ungerechtigkeit kann niemals kriminalisiert werden.
26.01.19
18:30
Kritika sagt:
L.S. Juristin: „Gesichtsschleier nicht problematisieren. die Bremer Juristin Kirsten Wiese hat recht; Kritika meint: nicht problematisieren sondern einfach verbieten. Werbung für Ideolgiën oder Sekten hat im Gerichtssaal nichts zu suchen. Das gilt für Kruzifixe wie für typische Mohammedanische Kleidung. Gruss, Kritika
27.01.19
23:12
Kritika sagt:
" Jedoch könne mit Verboten nichts erreicht werden." sagt die Bremer Juristin Kirsten Wiese in Sachen Burka. Kritika sagt: In Den Niederlanden, Belgien, Österreich, Frankreich, In al diesen Ländern herrscht Niqab verbot. Nichts erreicht? Im Gegenteil, dass schleussische Streitobjekt ist von den Strassen und in der gesamten Öffentlichkeit verschwunden Die Strassen in diesen Ländern gehören nicht mehr den unverbesserliche fremden Provokanten einer zweifelhaften Ideologie, sondern der neutralen Einheimischen Bevölkerung. Gruss, Krfitika .
16.02.19
1:06
Kafira sagt:
Herr Diliaver: " Akzeptieren statt verbieten lautet das Zauberwort. Dann ist alles in Ordnung. Verbote und Kriminalisierung bringen nichts und führen unweigerlich zu Konflikten, " Genial, Herr Dialiver, ;von der Seite habe ich die Kopftuch- und Moschee-Probleme noch nie betrachtet. Also Lasst uns Angriffe auf KopftuchMädchen nicht mehr verbieten, Das führt unweigerlich zu Konflikten [ Herr Deliaver ] - - - mit fanatisch islamistische Kopftuch Mädchen [ Kafira ] - - - - - - sondern lasst uns die Angriffe einfach akzeptieren, legalisieren.. Dann traut sich bald keine islamistische Frau mehr mit Hijab ausser Haus, Der Öffentliche Raum wird wieder harmonisch-Neutral. Das KopftuchProblem wäre keines mehr. Vielen Dank, sehr verehrter Herr Dialiver, für diesen originellen und konstruktiven Vorschlag. Tschüss, Kafira.
09.03.19
0:24