Eine aktuelle Studie zeigt, dass die große Mehrheit terroristischer Anschläge in den USA von weißen Tätern aus rassistischen Motiven begangen wurde. Dabei fokussieren Sicherheitsbehörden vor allem potentielle muslimische Täter.
Muslimische Täter spielen bei Terror-Aktionen in den USA kaum eine Rolle. Laut einer Studie der Anti-Defamation League (ADL) gab es 2018 nur in einem einzigen Fall einen Täter mit muslimischem Hintergrund. Die meisten Taten hatten demnach einen weißen und rassistischen Hintergrund.
Eine andere Untersuchung des „Triangle Center in Terrorism and Homeland Security“ kommt zum Ergebnis, dass Polizei und Terrorexperten in den USA ihren Fokus überproportional häufig auf „gewalttätige Vorfälle mit Muslimen“ richteten. Diese träten aber objektiv eher selten auf.
2018 wurden den Angaben zufolge insgesamt 14 muslimische US-Amerikaner wegen angeblicher Beteiligung an Terrorakten festgenommen. Dies sei die niedrigste Zahl seit einem Jahrzehnt. Von den festgenommenen Muslimen hatte demnach keiner ungültige Papiere. Die US-Regierung spricht regelmäßig von Tausenden potenziellen Terroristen, die illegal über die Südgrenze ins Land kämen.
Ob diese „vereinzelten Vorfälle eine Bedrohung für die nationale Sicherheit darstellen, wie immer wieder behauptet wird“, sei „mehr als fraglich“, so der Soziologe Charles Kurzman von der Universität North Carolina. Sicherheitsexperten gingen davon aus, dass muslimische Extremisten in den USA ihre Fähigkeit verloren hätten, über das Internet Gefolgsleute zu rekrutieren.
Der ADL-Bericht bescheinigt dagegen einen starken Anstieg rechtsextremistisch motivierter Morde. 2018 wurden demnach 49 Menschen von Rechtsextremisten getötet, mehr als in jedem anderen Jahr seit dem Anschlag auf ein Bundesgebäude in Oklahoma City 1995. (KNA/iQ)