Die SPD fordert jüdische und muslimische Militärseelsorge für die Bundeswehr, nach dem Modell der bereits bestehenden christlichen Seelsorge.
Die SPD Fraktion hat sich für eine jüdische und muslimische Millitärseelsorge ausgesprochen. Dazu verabschiedete die Arbeitsgemeinschaft Sicherheits- und Verteidigungspolitik am Dienstag in Berlin ein Positionspapier. Nach dem Modell der evangelischen und der katholischen Militärseelsorge solle künftig ein Staatsvertrag zwischen der Bundesrepublik und dem Zentralrat der Juden den rechtlichen Rahmen für die jüdische Militärseelsorge setzen, erläuterten der verteidigungspolitischer Sprecher der Fraktion, Fritz Felgentreu, und der zuständige Berichterstatter, Josip Juratovic. Ebenso wichtig sei es, auch für eine islamische Militärseelsorge eine geeignete Form zu finden.
Für den Zusammenhalt der Bundeswehr sei es entscheidend, dass Menschen aller Religionen ganz selbstverständlich ihren Beitrag leisteten. Nur eine Armee, die sich als Spiegel der Gesellschaft verstehe, werde ihren Auftrag auf Dauer mit voller Kraft erfüllen können.
Juratovic und Felgentreu dankten dem Zentralrat der Juden „für seine Bereitschaft, 100 Jahre nach dem Ende des 1. Weltkriegs die jüdische Militärseelsorge wieder aufzunehmen“. Zum Aufbau einer islamischen Seelsorge müsse das Verteidigungsministerium geeignete Partner suchen. Auch der Wehrbeauftragte des Bundestages, Hans-Peter Bartels (SPD), bekräftigte in seinem am selben Tag veröffentlichten Jahresbericht 2018, die Forderung nach muslimischen Militärseelsorgern. (KNA/iQ)