Wiesbaden

Trampolinpark verwehrt Muslimin den Eintritt

Ein Trampolinpark in Wiesbaden verweigert einer Muslimin mit Kopftuch den Eintritt. Daraufhin beschwert sich die Kundin bei den Mitarbeitern.

04
02
2019
Trampolinpark
Trampolinpark

Letzte Woche wurde einer Muslimin der Eintritt in das Trampolinpark „Superfly“ in Wiesbaden verweigert. Auslöser dafür sei ihr Kopftuch gewesen, welches die Mitarbeiter aus „Sicherheitsgründen“ verboten haben sollen. Die Besucherin beschwerte sich bei den Mitarbeitern und es soll daraufhin zu einer hitzigen Diskussion gekommen sein, in dem sie auch gefragt wurde, ob sie das Kopftuch aus religiösen Gründen trage oder nicht. Dies teilte die junge Frau der IslamiQ-Redaktion mit.

Trotz der Tatsache, dass die junge Muslimin ihr Kopftuch ohne Nadeln gebunden und am Eingang ein Formular zur Selbsthaftung bei etwaigen Unfällen unterschrieben hatte, wurde ihr der Eintritt verwehrt.

 „Das Kopftuch kann andere verletzen“

Auf Anfrage von IslamiQ erklärt ein Sicherheitsbeamter des Trampolinparks, dass so ein Vorfall nicht bekannt sei. Generell gelte jedoch für jeden Besucher die „Benutzungsregel“. Dies besage, dass eine Benutzung der Geräte mit einer Kopfbedeckung nicht gestattet sei. Darunter sollen alle Kopfbedeckungen wie Hüte, Caps, Stirnbänder und auch das Kopftuch zählen. „Superfly möchte die Nutzung des Freizeitvergnügens so sicher wie möglich für alle Nutzer gestalten z.B. eine Strangulation oder eine plötzliche Verdeckung der Sicht verhindern“, so der Sicherheitsbeamte weiter.

Auch könne man mit dem Kopftuch oder anderen Kopfbedeckungen andere Teilnehmer verletzen. Daher gelte das „Springen auf eigene Gefahr“ nicht. Auch die Nadeln mit denen man meistens das Kopftuch befestige, steigere das Verletzungsrisiko.

Ohne Kopftuch willkommen

Die Kopfbedeckung sei jedoch unabhängig davon, ob es wegen des Styles oder wegen einer Religion getragen werde, nicht erlaubt. Man versichere, dass eine Diskriminierung nicht beabsichtigt sei, sondern allein die Sicherheit im Vordergrund stehe. Alle Menschen jeder Religion seien herzlich eingeladen die Sportanlage ohne ein Kopftuch zu nutzen.

Die Erklärung des Sicherheitsbeamten sei für die junge Muslimin keine Erleichterung. „Man lässt nicht zu, dass wir am gesellschaftlichen Leben teilnehmen. So etwas macht mich wütend und traurig zugleich“, so die junge Muslimin. Diese Situation führe des Öfteren dazu, dass sie sich ausgegrenzt fühle.

 

 

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Leserkommentare

Wilhelm Schulze sagt:
Liebe Redaktion, ich finde die nachträglich gelieferte Begründung des Personals der Trampolinanlage schlüssig und stringent. Wenn alle Kopfbedeckungen aus Sicherheitsgründen verboten sind, dann muss diese Regel von allen Benutzern eingehalten werden. Und dann spielt es keine Rolle, ob und welcher Religion jemand angehört. Leider war wohl das Verhalten der Mitarbeiterin am Einlass nicht ganz korrekt. Aber ein kundenorientierte Service ist nicht jedem gegeben. Viele Grüße Wilhelm Schulze
04.02.19
19:07
Kritika sagt:
L.S. Was der Vergnügungsparkbetreiber forderte ist nichts Unzmutbares. Die übergrosse Mehrheit läuft hier ebenso wenig mit Kopftuch herum. Die Aufforderung war auch nicht diskrimierend; Auch die Putzfrau mit Kopftuch wäre verweigert. Verständlicherweise betrachten viele NormalMenschen das Kopftuch als Kampfsymbol einer fremden Sekte, die viel Leid nach Deutschland gebracht hat. Die Trampolin Gäste wollen aber nur fröhlich sein, nicht an die Morde und Vergewaltigungen denken, welche die "Sekte-mit-dem-Kopftuch" in Deutschland auf dem Gewissen hat. Der Vergnügungspark Betreiber hat das vollste Recht, darüber zu entscheiden, welche Kleidung er als ungeëignet hält. Der Betreiber hat das - dem Bericht zufolge - sachlich begründet. Wenn die fanatische MuslimFrau mit Kopftuch demonstrieren geht und sich dann "ausgegrenzt" fühlt, dann fühlt sie wahrscheinlich richtig. Wenn sie künftig auf die Gefühle Ihres Gastlandes Rücksicht nimmt, dann wird sie das ausgrenze Gefühl bald los. Gruss, Kritika
05.02.19
0:23
Johannes Disch sagt:
Warum die Frau ein Kopftuch trägt, das geht den Betreiber überhaupt nix an. Und die Begründung, man würde ihr aus Sicherheitsbedenken den Eintritt verweigern, ist fadenscheinig. Ein klarer Fall von antiislamischem Alltagsrassismus. Sehr betrüblich.
05.02.19
9:05
Ute Fabel sagt:
Sicherheitsbedenken scheinen sogar hierüberzeugend: In Wien erlitt im Jahr 2011 eine Arbeiterin, die an einer Teigmaschine arbeitete, um Brot zu backen, aufgrund ihres Kopftuchs einen schweren Arbeitsunfall. Die Zipfel des Kopftuches, die unter ihrem Kinn zusammengebunden waren, wurden in die Maschine gezogen und schnürten der Frau die Luft ab. Ihre Kollegin bemerkte die prekäre Situation und wollte helfen, doch keine der beiden Frauen konnte eine Möglichkeit finden, das Gerät auszuschalten. Die Frau wurde lebensgefährlich gewürgt. Falscher Respekt vor dem Kopftuchtragen waren dafür verantwortlich, dass es überhaupt zu diesem schrecklichen Unfall kommen konnte. Abgesehen vom Sicherheitsaspekt finde ich es höchst verständlich, dass Freizeiteinrichtungen ihren Kunden, die zur Erholung kommen, keine umstrittenen ideologischen Ausdrucksmittel zumuten wollen. Sicherlich wird das Kopftuch aus unterschiedlichen Motiven getragen, was aber nichts daran ändert, dass dieses Kleidungsstück Symbol von menschenrechtsfeindlichen Religionsdiktaturen wie Saudi Arabien oder dem Iran ist. Hätte der Trampolinpark in Wiesbaden jemanden abgewiesen, der ein AfD-Shirt trägt, gäbe es in IslamiQ sicher großen Jubel und Solidaritätsbekundungen.
05.02.19
12:20
Ute Fabel sagt:
@ Johannes Disch: „Ein klarer Fall von antiislamischem Alltagsrassismus.“ Und wenn dasselbe einem Burschafter mit seiner Kappe passiert wäre? Wäre das dann ein klarer Fall von antideutschnationalem Alltagsrassismus? In Österreich sind es neben Muslimen vor allem FPÖler, die sich ständig ausgegrenzt und verfolgt fühlen.
05.02.19
15:05
Emanuel Schaub sagt:
Die Sicht wäre dem Herren jedenfals nicht genommen worden -bei der Kappe Größe. Im Ernst ;Burschenschaftler mit Muslima zu vergleichen tut so weh wie das Kratzen auf einer alten LP... gruss emanuel
07.02.19
14:41
Paul Siri sagt:
Johannes Disch...Erklärung nicht richtig gelesen und schon garnicht verstanden. Klarer Fall von Antiintelligenter Blödheit
08.02.19
12:16
Ines So von Cott sagt:
@ Johannes Disch Falsch verstandene Toleranz sollte niemals vor Eigenschutz stehen. Augenscheinlich haben Sie nicht die geringste Ahnung was diese Art von Kopfbedeckung bei sportlichen Aktivitäten anrichten kann. Selbst in bestimmten Berufen ist dies ausgeschlossen, aus Sicherheitsgründen. Die Ablehnung des Betreibers ist inhaltlich begründet. Und das Schweineschnitzel in der Kantine ist dann sicher auch antiislamistischer Rassismus?
08.02.19
12:56
Victoria tiffany sagt:
Das ist kein antiislamischer Alltagsrassismus sondern eine kleine Geste der Notwendigkeit sowohl ausden Sicherheitsvorschriften des Unternehmens begruendet als auch ein klares Zeichen dafuer ist, dass die Message, die durch das Kopftuch transportiert wird hier nicht (laenger) kommentarlos akzeptiert wird. Islamistische Symbolik ist Keine Religionssymbolik sonder ein extremes Zeichen der politischen- und physischen- Frauenunterdrueckung im Islam, wie es im Bestrafen der Frauen ohne Kopftuch im Iran z. B. praktiziert wird .Frauen, die sich dort dieses Unterdrueckungssymbols widersetzen, werden mit Gefaengnis und Stockhieben bestraft....und da der Islam keine Rasse ist, ist Kritik an seinen menschenfeindlichen Handlungsannweisungen , kleidervorschriften und sonstigen Aberrationen kein Rassismus sondern demokratische Notwendigkeit.
08.02.19
13:04
Johannes Disch sagt:
@Paul Siri (08.02.19, 12:16) Ich habe die Begründung der Einrichtung schon verstanden. Sie überzeugt mich nur nicht. Und die Behauptung, ein Kopftuch wäre ein Sicherheitsrisiko, ist buchstäblich an den Haaren herbeigezogen. Ach, ganz nebenbei: Es ist völlig okay, anderer Meinung zu sein. Aber man kann das ganze verbindlich formulieren und muss es nicht abfällig tun ("antiintelligente Blödheit" -Paul Siri-). Na, vielleicht halten Sie das auch für amüsant, was eine recht eigenwillige Auffassung von Humor wäre. Im allgemeinen herrscht hier bei "islamiq" ein recht freundlicher Umgangston. Und es wäre schön, wenn das auch so bleibt. Paul Siri, ich wünsche Ihnen einen schönen Tag.
11.02.19
13:26
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