Nach dem Brandanschlag auf die IGMG-Moschee in Lauffen stehen drei Tatverdächtige vor dem Heilbronner Landgericht. Ein Urteil werde Ende Februar erwartet.
Die Staatsanwaltschaft in Heilbronn hält den Brandanschlag auf die IGMG-Moschee in Lauffen am Neckar für weitgehend aufgeklärt. Den drei Tatverdächtigen im Alter zwischen 19 Jahren und 24 Jahren wird versuchter Mord und versuchte schwere Brandstiftung zur Last gelegt. Aufgrund von ausreichenden Beweisen fordert die Staatsanwaltschaft im Prozess fünf bis sieben Jahre Haft für das Trio. Ein endgültiges Urteil soll am 22. Februar fallen.
Das Trio soll am 9. März mehrere Brandsätze auf die Moschee geworfen haben. In dem Gebäude waren Gemeinschafts- und Fortbildungsräume untergebracht, einen Teil nutzte der Imam als Wohnung.
Zur Tatzeit schliefen der Imam und seine Frau dort. Deren Tod hätten die Täter wenigstens leichtfertig in Kauf genommen, hieß es von der Staatsanwaltschaft. Das Ehepaar wachte auf und konnte sich noch retten.
Zu den Vorwürfen äußerte sich zum Prozessauftakt keiner der mutmaßlichen Täter. Auch ihr Verhältnis untereinander blieb unklar. Die Ermittler vermuten ein politisches Motiv für die Tat und sehen Bezüge zur verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK auf. Die Anklage geht von einem politischen Motiv aus: Ein Video des Anschlags auf die Moschee, das unter anderem die drei Angeklagten zeige, sei kurz danach auf einer Internetseite hochgeladen worden, welche der PKK nahestehe.