Die Hutba (Freitagspredigt) wird beim wöchentlichen Freitagsgebet der Muslime gehalten und behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. Jede Woche liefert IslamiQ einen Überblick.
In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) geht es um aufrichtige Absichten guter Taten. Muslime bemühen sich tagtäglich, die religiösen Gebote und Verbote einzuhalten. Wenn jedoch die Pflichten zur Routine werden, verliere man schnell aus den Augen, dass der eigentliche Sinn der Ibâdas und Taten die Zufriedenheit Allahs sei. Der größte Erfolg eins Muslims sei, vor dem Tod sagen zu können: „Alles, was ich im Leben getan habe, habe ich um Allahs Willen getan.“
Dabei zitiert die IGMG eine Überlieferung des Propheten Muhammad (s), in dem er die Bedeutung der Absicht bei einer Tat unterstreicht. Demzufolge habe Allah die guten und die schlechten Taten niedergeschrieben und sie dann erläutert.Wer etwas Gutes beabsichtige und es nicht durchführen konnte, dem rechne Allah dies bei sich als volle gute Tat.
Habe er es durchführen können, dann rechne ihm Allah zehn gute Taten an, bis zum Siebenhundertfachen und bis zum Vielfachen (davon). Wer etwas Schlechtes beabsichtige, es aber nicht durchgeführt habe, dem werde dies als vollendete gute Tat bei Allah angerechnet. Habe er diese schlechte Tat jedoch ausgeführt, so rechne Allah ihm dies als eine einzige schlechte Tat an.
Die Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) thematisiert diese Woche die Familie. Eine Familie zu sein, gründe sich darauf, in guten sowie in schlechten Zeiten, in Reichtum wie in Armut für einander da zu sein und die Rechte des Partners zu achten. Schließlich wurden sich die Ehepartner von Allah gegenseitig anvertraut. Mit dem Akt der Trauung lege der Mensch das Versprechen ab, den ehrwürdigen Partner, niemals zu verletzen, seine Würde nicht anzutasten und das von Allah Anvertraute keineswegs zu verraten.
Es sei eine Realität, dass heutzutage die Institution Familie vielen Gefahren ausgesetzt sei. Besonders werde die Intimität der Familie in manchen Sendungen verletzt und uneheliches Zusammenleben förmlich gefördert. Diese ruinieren das Familienverständnis und zerstören das Familienleben. Gleichzeitig steige die Zahl der Depressionen, aufgelösten Familien und der sterbenden Hoffnungen ständig, wegen beispielsweise Ehebruch oder Gewalt.
In der Freitagspredigt des Verbandes der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) geht es um die Ausrichtung des Lebens auf das Jenseits. Das Leben und der Tod seien von Allah erschaffen worden, um zu prüfen, wer die besten Taten vollbringe. Daher sei es erforderlich, die gesamte Lebenszeit als Kapital für die Erlangung des Lebens nach dem Tode anzusehen.
Jene Menschen, die sich für das Jenseits anstrengen um damit das Wohlwollen Allahs zu erreichen, schaffen es auch das Leben auf dieser Welt zu meistern. Wenn sie sich darüber hinaus auch noch abmühen, um das jenseitige Leben von anderen Menschen zu retten, das heißt sich auf dem Wege Allâhs anstrengen, werden sie das Leben in dieser materiellen Welt wahrlich mit großem Gewinn meistern. Aber Menschen, die nur für das Diesseits leben und die Âhiret vergessen, werden letztlich beide verlieren.
Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.