Übergriff

DITIB-Vorstandsmitglied gefesselt und bedroht

Ein Vorstandsmitglied der DITIB-Gemeinde in Bretten ist von zwei Männern angegriffen, gefesselt und mit einem Messer verletzt worden. Der Staatsschutz ermittelt.

08
02
2019
Symbolbild: Polizei © metropolico.org auf flickr, bearbeitet by IslamiQ
Symbolbild: Polizei © metropolico.org auf flickr, bearbeitet by IslamiQ

In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag wurde ein Übergriff auf den stellv. Vorsitzenden der DITIB-Moschee in Bretten (Kreis Karlsruhe) verübt. Der 45-Jährige Savaş Çelik war zu Fuß unterwegs, als ihn zwei Unbekannte von hinten angegangen, unter Bedrohung mit einem Messer in eine dortige Sackgasse dirigiert und an den Händen gefesselt haben. Die beiden Angreifer hätten sich als Gülen-Anhänger ausgegeben.

Çelik sei aufgefordert worden, einige namentlich genannte Besucher einer Moschee, in der der Angegriffene selbst tätig seı, in Ruhe zu lassen. „Zur Untermauerung der Forderung seien ihm mehrere oberflächliche Schnitt- und Stichverletzungen mit einem Messer zugefügt worden“, heißt es im Polizeibericht. Zudem habe einer der beiden Täter eine Pistole mitgeführt, mit deren Griffstück ihm noch eine Verletzung an der Stirn zugefügt worden sei.

Der verletzte 45-Jährige machte sich schließlich bei einem Anwohner bemerkbar und musste ambulant in einem Krankenhaus behandelt werden.

DITIB verurteilt Angriff

In einer veröffentlichten Pressemitteilung verurteile die DITIB-Zentrale den Angriff aufs Schärfste und rufe die Sicherheitsbehörden dazu auf, den „Überfall zügig und mit Nachdruck aufzuklären.“ Die DITIB sei eine gemäßigte, gewaltfreie Gemeinschaft, die Konflikte sachlich austrägt. „Auch nach diesen Vorkommnissen werden wir besonnen sein, bedacht handeln, uns keinesfalls durch diese Tat provozieren lassen, aber die weitere Entwicklung verfolgen“, so DITIB weiter.

Staatsschutz ermittelt

Wie die Polizei mitteilt, sei der Staatsschutz der Kriminalpolizei Karlsruhe derzeit mit der Klärung der genauen Tatumstände und Hintergründe beschäftigt. Aufgrund der bisherigen Schilderungen könne eine religiöse Motivation derzeit nicht ausgeschlossen werden.

Die Ermittler der Kriminalpolizei bitten um Mitteilung von sachdienlichen Hinweisen aus der Bevölkerung, die er Kriminaldauerdienst Karlsruhe unter 0721/666-5555 entgegennimmt.

Leserkommentare

Dilaver Çelik sagt:
Erst Anschläge auf Moscheen, jetzt werden auch noch ehrenamtliche Funktionäre tätlich angegriffen. Die Saat der medialen Kriegserklärung gegen die DITIB scheint aufzugehen. Dass sich die Täter als Gülen-Anhänger ausgegeben haben, nährt bei mir den Verdacht, dass das ein Ablenkungsmanöver in einem perfiden Spiel ist. Ich hoffe, dass die Polizei die Täter fasst und ihnen eine ordentliche Lektion erteilt. Es geht nämlich gar nicht, dass Menschen angegriffen werden oder DITIB in Deutschland das Existenzrecht abgesprochen wird. Wer mit der DITIB ein Problem hat, der kann höchstpersönlich zur DITIB gehen und mit ihr reden. Nur so werden Probleme gelöst und nicht mit Gewalt.
09.02.19
15:20
Blinkerfeld sagt:
Die Repression der Gülen-Anhänger, eine Art Hexen-Verfolgung finsterster mittelalterlicher Art, beschränkt sich ja nicht nur auf die Türkei. Auch hier lebende müssen mit Ausspionierung und ihre Verwandten in der Türkei mit Sippenhaftung rechnen. Das alles ist sehr unschön für die unschuldig Verfolgten. Aber solange ein Verfolgungswahnsinniger regiert, wird es auch hier keinen Frieden geben, das macht das Ereignis schmerzlich bewusst. Wir hatten schon einmal einen Irren an der Regierung. Das Land leidet noch heute darunter. Ob Gülen-Anhänger tatsächlich dafür verantwortlich sind, weiß keiner. Auch der Vorwand für die Wiederaufnahme des Kurdenkriegs war eine vom "tiefen Staat" initiierte Geheimdienstaktion. Gülen-Anhänger sollen sich auch hier vor Rache nicht sicher fühlen. Diese Hasserei wollen wir hier nicht haben!!!
13.02.19
19:56