Eine Studie zeigt, dass die Polizei vielfältiger geworden ist. Immer mehr Polizisten mit Migrationshintergrund werden ausgebildet und eingestellt.
Ein Polizist namens Mehmet oder eine Beamtin mit dem Vornamen Katarzyna – mit Beamten mit Migrationshintergrund wird auch die Polizei stärker zu einem Spiegelbild der Gesamtgesellschaft. Auch wenn Polizisten aus Einwandererfamilien in den meisten Bundesländern im Vergleich zu ihrem Anteil an der Bevölkerung noch unterrepräsentiert sind, ist ihre Zahl in den vergangenen Jahren stetig gestiegen, wie Jennifer Pross vom „Mediendienst Integration“ am Dienstag bei der Vorstellung einer Studie zur Vielfalt bei der Polizei in Frankfurt sagte.
Der Anteil von Polizisten aus Einwandererfamilien steigt danach vor allem dort, wo junge Leute mit Migrationshintergrund gezielt angesprochen werden. In Baden-Württemberg etwa wurde 2018 eine neue Website zur Nachwuchswerbung der Polizei gestartet, die Menschen aus Einwandererfamilien gezielt anspricht. Im selben Jahr hatten 27 Prozent der neu eingestellten Polizisten einen Migrationshintergrund – zwei Prozentpunkte mehr als im Vorjahr.
Bei der hessischen Polizei werde schon seit mehr als zehn Jahren bei der Nachwuchswerbung ein Schwerpunkt auf Menschen mit Migrationshintergrund gesetzt, sagte Eva Hertel, Leiterin der Abteilung Nachwuchssicherung bei der Polizeiakademie Hessen.
In Hessen stieg der Anteil von neu eingestellten Polizisten mit Migrationshintergrund innerhalb von sechs Jahren von etwa 12 auf mehr als 21 Prozent. „Das entspricht auch dem Anteil der Abiturienten mit Migrationshintergrund“, sagte Hertel. Es werde aber noch dauern, bis die Vielfalt bei der Gesamtpolizei ein ähnlich hohes Niveau wie bei den Berufsanfängern erreiche. (dpa/iQ)