Die Christian-Albrecht-Universität in Kiel verbietet das Tragen von Gesichtsschleiern in Lehrveranstaltungen. Die Bildungsministerin begrüßt dies und kündigt ein gesetzliches Verbot an Schulen an.
Die Christian-Albrecht-Universität in Kiel verhängt ein Schleier-Verbot bei Lehrveranstaltungen, Prüfungen und Gesprächen, die sich auf Studium und Lehre beziehen, wie die „Kieler Nachrichten“ berichteten. Zu den Mindestvoraussetzungen für die Kommunikation in Forschung, Lehre und Verwaltung gehörten nicht nur das gesprochene Wort, sondern auch Mimik und Gestik, sagte Uni-Sprecher Boris Pawlowski. Damit reagiert die Universitätsleitung auf einen Konflikt mit einer Studierenden, die zu einer Vorlesung mit einem Gesichtsschleier erschien. Der Dozent wies die Studierende an, den Schleier während der Lehrveranstaltung abzulegen und meldete den Vorfall dem Rektorat.
Die Universitätsleitung gab schließlich im Januar bekannt, dass das Tragen von Gesichtsschleiern in Studium und Lehre an der Universität Kiel untersagt sei. „Auf dem Campus könnten Studierende aber auch eine Burka oder eine Niqab, die nur einen Augenschlitz zulässt, tragen“, sagte Pawlowski am Mittwoch.
Die Bildungsministerin des Landes Schleswig-Holstein Karin Prien begrüßt das Verbot. Sie kündigt ein gesetzliches Verbot von Schleiern an Schulen an. „Ich beabsichtige, im Rahmen einer Schulgesetz-Novelle für eine entsprechende Klarstellung für den schulischen Bereich zu sorgen“, erklärt Prien gegenüber den Kieler Nachrichten. Es sei allerdings kein Fall bekannt, an dem eine Schülerin in Schleswig-Holstein mit einem Schleier zum Unterricht erschien. (dpa/iQ)