In einer Pressemitteilung kritisiert die Schura die Schließung der Kita in Mainz. Das Kindeswohl dürfe nicht instrumentalisiert werden.
Die Schura Rheinland-Pfalz hat bestürzt auf die Entscheidung des Landes reagiert, die einzige muslimische Kindertagesstätte in Rheinland-Pfalz zu schließen. Leider hätten die Bemühungen um eine einvernehmliche Lösung nicht gefruchtet, heißt es in einer am Mittwoch veröffentlichten Erklärung.
„Islamische Einrichtungen zur Früherziehung sollten auch in Rheinland-Pfalz zur Normalität gehören“, kritisierte die Schura weiter. Die Schura Rheinland-Pfalz hoffe, dass die Landesregierung ein Zeichen im Sinne von Offenheit und Vielfalt setze und gemeinsam mit den islamischen Religionsgemeinschaften im Land andere Möglichkeiten entwickeln könne.
„Bei der Eröffnung der Kita im Jahre 2009 war die Intention der Kitaleitung über die Betreuung hinaus, die Kinder in der Entwicklung ihrer Persönlichkeit – auch hinsichtlich ihrer muslimischen Identität – zu unterstützen, zu begleiten und zu fördern“, so die Schura. Aufgrund dessen sollten sie auch spüren, dass sie mit ihrer Religion vorurteilsfrei angenommen werden. In diesem Zusammenhang gelte es daran zu erinnern, dass das Kindeswohl zu schützen gelte und dieses kein Instrument der populistischen Politik werden sollte.
Das Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung hatte der Al-Nur-Kita in Mainz am Montag die Betriebserlaubnis entzogen und die Schließung bis Ende März verfügt. Der Kita-Träger, der Mainzer Moscheeverein Arab Nil Rhein, vertrete extremisitische Inhalte und stehe damit nicht mehr auf dem Boden des Grundgesetzes, sagte Behördenleiter Detlef Placzek.
Der Vorsitzende des Moscheevereins, Samy El Hagrasy, wies den Vorwurf extremistischer Bestrebungen zurück und kündigte Widerspruch gegen die Entscheidung sowie eine Klage vor dem Verwaltungsgericht an. (dpa, iQ)