Die Verhandlungen mit der Regierung Myanmars über eine Rückkehr der Rohingya in ihre Heimat kommt kaum voran. Die Lage der Rohingyas sei höchst prekär, so die Vereinten Nationen.
Hunderttausende aus Myanmar vertriebene Rohingya warten im Nachbarland Bangladesch weiter auf einen Ausweg aus ihrer Notlage. Die Verhandlungen mit der Regierung Myanmars über eine Rückkehr von Menschen der muslimischen Minderheit in ihre Heimat kommen kaum voran. In diesem Jahr seien 920,5 Millionen Dollar (816 Millionen Euro) nötig, um 1,2 Millionen Menschen zu unterstützen, berichteten die Vereinten Nationen am Freitag in Genf. Drei Viertel davon sind Rohingya, ein Viertel Bangladescher, die in ihrer bitterarmen Heimat die wenigen Ressourcen mit den Geflüchteten teilen.
Myanmars Behörden verfolgen die muslimischen Rohingya seit Jahrzehnten und verweigern ihnen die Staatsangehörigkeit, obwohl viele seit Generationen in dem überwiegend buddhistischen Land leben. Zu dem größten Exodus kam es nach einer militärischen Gewaltwelle 2017. Seitdem sind etwa 745 000 Rohingya über die Grenze geflohen.
Die Vereinten Nationen sprachen von systematischen Angriffen mit Mord, Folter, Vergewaltigung und Sklaverei, die Rohingya seien terrorisiert worden. Die Lage der Rohingyas sei höchst prekär, so die Vereinten Nationen in dem Spendenaufruf. „Die Ursachen ihrer Notlage in Myanmar werden nicht angegangen, und ihre Zukunft ist unsicher.“
In dem größten Flüchtlingslager in der Grenzregion bei Cox’s Bazar leben mehr als 625 000 Menschen. Die Region liegt in einer Desasterzone, die immer wieder von Unwettern heimgesucht wird. Die UN sorgen für sichere Notunterkünfte, Nahrungsmittel, Schulen und Gesundheitsversorgung. Viele Menschen seien traumatisiert und brauchten Hilfe, um die schrecklichen Erfahrungen zu verarbeiten. (dpa/iQ)