USA

Muslimischer Häftling ohne Imam-Beistand hingerichtet

In den USA wurde ein muslimischer Gefängnisinsasse ohne den Beistand eines Imams hingerichtet, obwohl er diesen gefordert hat. Seine Anwälte sehen darin eine Diskriminierung, weil christliche Gefangene geistlichen Beistand in der Todeskammer erhielten.

20
02
2019
Symbolbild: Todesstrafe © shutterstock

Im US-Bundesstaat Alabama ist ein muslimischer Häftling ohne den Beistand eines Imams hingerichtet worden, obwohl er ausdrücklich darum gebeten hat, wie „Spiegel online“ berichtete. Der wegen Mordes und Vergewaltigung verurteilte Dominique Ray ist im Gefängnis zum Islam konvertiert. Der 42-jährige bat deshalb darum von einem Imam als geistlichen Beistand in die Todeskammer begleitet zu werden. Die zuständigen Richter lehnten diesen Antrag ab.

Rays Anwälte kritisierten diese Entscheidung als diskriminierend. In Alabama würden christliche Todesinsassen gegenüber anderen bevorzugt, denn diese erhielten Beistand on christlichen Geistlichen während ihrer Hinrichtung. Imame und Geistliche anderer Religionen dürften die Häftlinge hingegen nur bis zum Eingang begleiten. Danach seien sie allein.

Ein Berufungsgericht in Atlanta folgte dieser Argumentation und verschob deshalb zunächst den Hinrichtungstermin von Ray. Der Staat dürfe laut Verfassung keine Religion bevorzugen. Der Supreme Court entschied allerdings zugunsten der der Justizbehörden in Alabama, die den Antrag auf Bestand durch einen Imam ablehnten. Der Imam durfte Rays Hinrichtung nur von einem benachbarten Zeugenraum aus verfolgen.

Leserkommentare

Kafira sagt:
An alle Leser: Die Unmenschlichkeit der Justiz in Alabama besteht weniger darin, ob oder ob nicht bei der Execution ein Irdischer Vertreter des Hirngespinst Allah anwesend war. Der Muslimische delinquent war ja auch nicht gerade zimperlich; für ihn waren seine ungläubige Mitbürger der letzte Dreck. Viel unmenschlicher ist die Anwendung der Todesstrafe an sich. Zivilisierte Staaten, allen voran die EU, kennen die Todesstrafe nicht. Im Vergleich dazu wenden einige unzivilisierte Muslim-Staaten, darunter die Saudies, Pakistan aber auch China, noch heute die Todesstrafe an Und leider noch immer einige wenige Staaten der USA. Immerhin haben bereits viele US Staaten die Todesstrafe abgeschafft, leider noch nicht alle. Shame on you! Kafira
20.02.19
23:23
Johannes Disch sagt:
Die Unmenschlichkeit des US-Justizsystems besteht in der Todesstrafe!
22.02.19
11:33
Emanuel Schaub sagt:
Dem Täter und Opfer ! den Imam zu verweigern war menschenverachtend und widerlich. Shame on You ! Jede Menge Staaten begehen diese juridischen Verbrechen -nicht nur islamische. gruss emanuel
22.02.19
11:58
Kritika sagt:
L.S. Am 22. Feb schrieb Hr, Disch: " Die Unmenschlichkeit des US-Justizsystems besteht in der Todesstrafe! " Kritika hatte zuvor ebenfalls die Todesstrafe als unmenschlich bezeichnet; (sowohl die in den USA wie die in Muslim Staaten) Kritika freut sich deshalb über Ihre Unterstützung. Allerdings, daduvch dass Sie die Executionen in Vielen Islamistisch beherrschten Staaten durchgehen lassen, sehr geehrter Herr Disch, bekommt ihr commend eine Schlagseite hin zur Einäugigkeit. Ihr commend suggeriert, dass es verwerfliche Todes-Urteils-Vollstrecker gibt (USA) , und andere, gute Todes-Urteil-Vollstrecker i.c. diverse islamistisch beherrschte Staaten. Das entwertet Ihre Einstellung Todesstrafe gegenüber. Gruss, Kritika.
26.02.19
1:34
Psych Artist sagt:
Die Unmenschlichkeit des US-Justizsystems besteht in der Todesstrafe Punkt
27.02.19
3:30