„Weiblichkeit im Islam“ heißt ein Projekt des Tübinger Zentrums für Islamische Theologie und der Georgetown Universität in Katar. Ziel ist die Vernetzung von Forscherinnen und deren Austausch über das Verhältnis des Islams.
Das Zentrum für Islamische Theologie der Universität Tübingen und die Georgetown Universität in Katar erforschen in einem neuen Kooperationsprojekt das Konzept der „Weiblichkeit im Islam“. Islamische Theologinnen wollen sich dafür mit Wissenschaftlerinnen weltweit vernetzen und eine theologische Auseinandersetzung mit dem Thema anregen. Zudem soll es fester Bestandteil der universitären Lehre werden.
Während es Fortschritte in der wissenschaftlichen Auseinandersetzung zu „Islam und Gender“ gibt, insbesondere in der Soziologie und Anthropologie, steckt eine theologische Auseinandersetzung zur „Weiblichkeit im Islam“ noch im Anfangsstadium. „In Anbetracht unserer unruhigen internationalen Welt ist es wichtiger denn je, dass muslimische Frauen nicht nur der Gegenstand laufender Diskussionen im Islam sind“, sagt Projektleiterin Lejla Demiri, Professorin für Islamische Glaubenslehre an der Universität Tübingen. „Vielmehr sollten sie als Theologinnen selbst zu den wichtigen Gesprächen über Gender und Religion beitragen.“
Mit dem Projekt wollen das Tübinger Zentrum für Islamische Theologie (ZITH) und die Georgetown Universität Katar Wissenschaftlerinnen aus vielen Ländern zum Forschungs- und Lehrthema „Weiblichkeit im Islam“ zusammenbringen. Geplant ist unter anderem, Forscherinnen aus mehrheitlich muslimisch geprägten Ländern jährlich zu einer Fachtagung nach Tübingen einzuladen. Von Wissenschaftlerinnen der islamischen Theologie und verwandter Studienfächer angeregt werden. Diese könnten sich wiederum mit weiteren Theologinnen und Theologen an anderen Hochschulstandorten vernetzen, so die Idee.
Das Projekt wird unterstützt und mitentwickelt vom Forscher-Alumni-Netzwerk der Universität Tübingen und ist Teil der hochschulweiten Internationalisierungsstrategie. Wissenschaftlerinnen, Studierende und Alumnae sollen als Multiplikatorinnen in den jeweiligen Teilnehmerländern eingebunden werden, unter anderem in Marokko, im Libanon und im Iran.
Ziel ist ein Wissensaustausch und die gegenseitige Entsendung von Wissenschaftlerinnen für Lehrtätigkeiten zunächst nach Tübingen oder Katar. Langfristig sollen Mentoring-Strukturen zwischen verschiedenen Karrieregraden entstehen, um Nachwuchsforschende als gleichberechtigte Gesprächspartner in den Diskurs einzubeziehen. Gefördert wird das Projekt „Exploring the Feminine within Islam“ 2019 im Programm „Hochschuldialog mit der Islamischen Welt“ des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) aus Mitteln des Auswärtigen Amts. (KNA, iQ)