Freitagspredigten, 15.03.2019

Kriege und Diskriminierung

Die Hutba (Freitagspredigt) wird beim wöchentlichen Freitagsgebet der Muslime gehalten und behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. Jede Woche liefert IslamiQ einen Überblick.

15
03
2019
Freitagspredigt
Symbolbild: Minbar, Freitagspredigt, Hutba

In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) geht es um Kriege. Die Menschheit habe im letzten Jahrhundert verheerende Kriege, Unterdrückung und Verbrechen erlebt. Allein im Ersten und Zweiten Weltkrieg wurden geschätzt über 90 Millionen Menschen ermordet. Weitere 50 Millionen Menschen seien zwischen 1945 und 2000 durch Kriege ums Leben gekommen.

Heute seien viele Menschen in muslimisch geprägten Ländern und anderen Regionen wie Myanmar oder Ostturkestan Kriegen, Konflikten und Unterdrückung ausgesetzt. Nachrichten über die Ermordung, Vergewaltigung und Unterdrückung von Menschen seien leider zur Normalität geworden.

Die Mächtigen der Welt setzen sich nicht genug und gezielt für den Frieden unter den Völkern ein. Auch internationale Organisationen, wie die UNO, die für den Weltfrieden stehen, seien machtlos. Doch sei es unmöglich, über die weltweiten brutalen Kriege und Verbrechen hinwegzusehen. Insbesondere Muslime, die den Islam als die Religion des Friedens leben und lehren, können nicht gleichgültig bleiben.

Der Kampf gegen Diskriminierung

Die Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) thematisiert den Kampf gegen Diskriminierung. Eines der größten geistigen Probleme der heutigen Zeit sei die “Stigmatisierung.” Dieses Problem beginne damit, dass das Bewusstsein eingezwängt werde und Unterschiede nicht mehr ertragen werden können. Dann werde derjenige, der nicht  die eigene Denkweise, nicht dieselbe Art, nicht dieselbe Hautfarbe, nicht denselben Glauben, oder nicht dieselbe Ethnie besitzt, zum “Fremden und Anderen” erklärt.

Ohne Zweifel könne man respektvoll und vorurteilsfrei mit anderen Menschen zusammenleben, ohne sie zum “Anderen” zu deklarieren. Dies sei möglich, indem nicht die Unterschiede betont werden, sondern die Gemeinsamkeiten hervorgehoben werden. Schließlich teilen man sich dieselbe Welt.

 

Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.

Leserkommentare

Frederic Voss sagt:
Guter Predigtinhalt: Keine Religionsanhänger dürfen Anhänger anderer Religionen diskriminieren oder stigmatisieren. Gutes Prinzip und gültig für jedermann (m/w/d) - unabhängig von seiner religiösen Orientierung. Wenn der Islam eine Religion des Friedens ist, fällt es sehr schwer, die vielen kriegerischen Auseinandersetzungen in seiner Geschichte als Friedensaktivitäten anzusehen. Eigentlich kann man das gar nicht.
15.03.19
15:00
Emanuel Schaub sagt:
Das ist ja die "Infamie des Wirklichkeitszusammenhangs" in diesem Fall der guten Absichten in den Religionen z,b. von ethisch gestörten "Menschen" für ihre Zwecke meist politisch/ ökonomischer Art genutzt werden . Also muüssen die ethische Aspekte und Menschen unterstützt werden !! gruß emanuel
19.03.19
12:16