In Berlin wurde eine schwangere Muslimin islamfeindlich beleidigt und in den Bauch geboxt. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen aufgenommen.
In Berlin Neukölln wurden gestern Nachmittag gegen 17:30 Uhr am S-Bahnhof zwei muslimische Frauen von einem Mann zunächst rassistisch aufgrund ihres Kopftuches beleidigt und anschließend attackiert. Eine der beiden Frauen ist schwanger. Die 41-jährige wurde von dem Täter in den Bauch geboxt. Die zweite Frau konnte einem Schlag durch den Täter ausweichen. Der Mann floh daraufhin. Die schwangere Frau musste nach Angaben der Polizei vorsorglich in einem Krankenhaus ambulant behandelt werden.
Der Täter sei noch nicht ermittelt. Die zuständige Polizei teilte gegenüber IslamiQ mit, dass ein Zeuge angab den Täter fotografiert zu haben. Noch liege das Foto der Polizei allerdings nicht vor. Der Staatsschutz habe die Ermittlungen übernommen.
Auf Nachfrage, ob die Polizei von einem rassistischen oder islamfeindlichen Hintergrund der Tat ausginge, teilte die Polizei mit dies könne zum aktuellen Zeitpunkt der Ermittlungen weder bestätigt noch verneint werden. Da aber der Verdacht bestünde, habe der Staatsschutz den Fall übernommen.
Dem Angriff sei ein Streit zwischen dem Täter und den beiden Opfern vorangegangen. Die beiden Frauen, die mit ihren Kindern unterwegs waren beschwerten sich beim Täter, weshalb er seinen Hund so nah an ihnen vorbeiließ. Der Mann reagierte daraufhin mit rassistischen Beleidigungen und schlug zu. In der Polizeimeldung zu dem Vorfall titelte das Pressebüro deshalb: „Streitigkeiten eskalierten“. Auf den Hinweis von IslamiQ, dass diese Überschrift den Vorfall verharmlose und den rassistischen Hintergrund der Tat unterschlage, reagierte das Pressebüro mit Unverständnis. Die sei eine Frage der Interpretation, erklärte der zuständige Mitarbeiter.