Nach dem Terroranschlag in Neuseeland hat Berlins Innensenator Andreas Geisel bessere Schutzmaßnahmen für das heutige Freitagsgebet in Moscheen angekündigt.
Berlins Innensenator Andreas Geisel (SPD) hat nach dem rechtsextremistischen Anschlag auf Muslime in Neuseeland besondere Schutzmaßnahmen in der deutschen Hauptstadt zugesichert. Kurz vor dem traditionellen Freitagsgebet in den Moscheen teilte Geisel am Donnerstag mit, man werde alles für den Schutz der muslimischen Mitbürger tun. „Hass und Gewalt darf nicht zum Spaltpilz unserer offenen Gesellschaft werden“, erklärt Geisel. Die Polizei sei „besonders sensibilisiert“ worden.
Die Maßnahmen „umfassen die sichtbare Präsenz vor Stätten, die zur Ausübung der Religion dienen, vor allen Moscheen“. Punktuell würden auch Zivilpolizisten und Spezialeinheiten im Einsatz sein, so Geisel. „Die Polizei Berlin steht mit dem Bundeskriminalamt und anderen nationalen wie internationalen Sicherheitsbehörden im engen Austausch und bewertet die Lage fortlaufend neu.“ Außerdem stehe sie in Kontakt mit den in Berlin ansässigen Religionsgemeinschaften.
Neuseeland hat der Opfer des Anschlags von Christchurch gedacht. Um 13.32 Uhr Ortszeit schwieg das Land zu Ehren der 50 Menschen, die eine Woche zuvor von einem australischen Rechtsterroristen in zwei Moscheen in Christchurch erschossen worden waren. Die Regierung von Premierministerin Jacinda Ardern hatte den Freitag zum „Tag der Reflexion“ über die Ereignisse und die Folgen des Terroranschlags erklärt. In allen Teilen Neuseelands fanden Veranstaltungen zum Gedenken an die Opfer des Terroranschlags statt; Moscheen luden zum Besuch ein.
„Unser Herz ist gebrochen, aber wir sind nicht zerbrochen“, sagte der Imam der Al Noor-Moschee in Christchurch, Gamal Fouda, zu den zahlreichen Neuseeländern, die zum gemeinsamen Gebet in den Hagley Park vor der Moschee gekommen waren. Zum Gedenken und in Solidarität mit den Muslimen Neuseelands wurde der Ruf zum islamischen Freitagsgebet live von den Radio- und TV-Sendern sowie im Internet übertragen.
In der englischen Stadt Birmingham wurden mehrere Moscheen und eine muslimische Mädchenschule angegriffen. In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag wurden die Fenster und Eingangstüren mit einem Vorschlaghammer beschädigt. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen. (dpa, iQ)