Seit 2016 wird in Berlin über das geplante Institut für Islamische Theologie an der Humboldt-Universität debattiert. Nun stehen die Mitglieder des Beirats für das Islam-Institut fest.
Nach monatelangen Diskussionen nimmt das Institut für Islamische Theologie an der Berliner Humboldt-Universität Gestalt an. Mit der Einrichtung des unter anderem aus sunnitischen und schiitischen Islamvertretern gebildeten Beirats habe das Institut nun einen wichtigen Meilenstein erreicht, teilten die Senatskanzlei und die Humboldt-Universität am Freitag mit.
Um die Zusammensetzung des Beirats hatte es heftige Debatten gegeben. Liberale Muslime hatten die geplante Zusammensetzung als einseitig kritisiert.
Dem Beirat gehören jeweils ein Vertreter der Islamischen Föderation in Berlin, der Islamischen Gemeinschaft der schiitischen Gemeinden Deutschlands sowie des Zentralrats der Muslime in Deutschland an. Dazu kommen zwei Wissenschaftler islamischen Glaubens sowie – mit beratender Stimme – zwei Vertreter der Humboldt-Universität: Vizepräsidentin Inés Obergfell und der evangelische Theologe und frühere EKD-Ratsvorsitzende Wolfgang Huber.
Das Gremium kann aus religiösen Gründen bei der Besetzung von Professuren Veto einlegen. Entschieden werden soll mit Zweidrittelmehrheit. Zunächst werden vier Professuren ausgeschrieben. Berlin stellt bis 2022 für das Institut 13 Millionen Euro bereit.
Konkret gehören dem Beirat nun an: Lydia Nofal (Zentralrat der Muslime), Mohammad Djavad Mohagheghi (Islamische Gemeinschaft der schiitischen Gemeinden Deutschlands), Mustafa Özdemir (Islamische Föderation in Berlin) sowie die Professoren Jamal Malik (Universität Erfurt) und Schirin Amir-Moazami (FU Berlin).
Das neue Institut, das zum Wintersemester 2019/20 starten soll, werde sunnitische und schiitische Lehren im Vergleich würdigen. Angesichts von 300 000 muslimischen Einwohnern in Berlin sollen die Absolventen unter anderem in Moscheegemeinden und der Wohlfahrtspflege arbeiten. Ein Bekenntnis zum Islam sei für das Studium nicht vorgeschrieben. (dpa, iQ)