Die rassistischen Terroranschläge auf zwei Moscheen in Christchurch haben bei Muslimen bleibende Sorgen und Ängste hinterlassen. IslamiQ fragte Muslime wie sicher sie sich noch fühlten und wie sie ihre Zukunft in Deutschland einschätzen.
Die rassistischen und islamfeindlichen Anschläge auf zwei Moscheen im neuseeländischen Christchurch haben bleibende Sorgen und Ängste bei Muslimen weltweit, auch in Deutschland hinterlassen. Trauermärsche, Solidaritäts- und Gedenkveranstaltungen wurden bundesweit von Muslimen und Nichtmuslimen organisiert.
Wir fragten unsere Follower bei Instagramm, ob sie sich nach den Anschlägen noch sicher fühlten in Moscheen und wie sie die Zukunft von Muslimen in Deutschland einschätzen:
„Ich fühle mich in der Moschee sicher oder besser gesagt fühlte mich sicher, aber die Angst, dass so etwas auch bei uns passieren könnte ist da, auch wenn ich versuche, dieses Gefühl zu unterdrücken. Wir sind in einer Moschee, im Hause Allah’s – dort fühlt man sich in Sicherheit oder sollte sich sicher fühlen. Jedoch mache ich mir noch mehr Sorgen, dass man der Moschee schaden hinzufügen könnte, wenn bei Nacht keiner dort ist. Als ich die Kommentare unter dem Livestream gelesen habe, oder generell Kommentare zum Terroranschlag in Christchurch- war ich sprachlos. So viele Menschen mit Hass erfüllt zu sehen. Der Hass ist da. Wir Muslime dürfen aber dem Hass nicht mit Hass entgegen kommen, sondern mit Liebe und Feingefühl“, erklärt die 25-jährige Zeynep Yıldız.
„Ich erlebe die aufkeimende Islamophobie nun seit dem 11/09/2001. Diese Entwicklung bis zum Terrorakt in Christchurch bestärkt mich mehr, als Muslim und vor allem deutlicher die guten und friedvollen Werte des Islams zu bekunden und in meinem Verhalten zu zeigen. Ich habe meinen Glauben überwiegend stillschweigend ausgelebt, aber die Menschen müssen von uns lernen, wie der Islam ist und nicht über die Medien“, so Aziz (27).
Im Rahmen unserer #IslamiQfragt-Reihe besuchten wir die Düsseldorfer Moscheegemeinde „Islamisches Kulturzentrum der Bosniaken“ und intervieweten den Vorsitzenden zum Thema Terror in Neuseeland und Sicherheit von Moscheen. Anschließend sprachen wir mit Teilnehmern eines Trauermarsches für die Opfer von Christchurch.
Bei einem Terroranschlag auf zwei Moscheen in der neuseeländischen Stadt Christchurch sind am Freitag, dem 15.März mehr als 50 Menschen getötet worden. Zudem wurden durch Schüsse in den beiden Moscheen mehrere Dutzend Muslime verletzt. Neuseelands Premierministerin Jacinda Ardern sprach von einem „terroristischen Angriff“, solidarisierte sich mit den Opfern und reagierte prompt mit einigen sicherheitspolitischen Maßnahmen.