SPD und Grüne in Hamburg wollen Imame vor der Einreise zu einem Sprachtest verpflichten. Die Hamburger Bürgerschaft stimmt einem entsprechenden Antrag nun zu.
Die Hamburgische Bürgerschaft will in den Moscheegemeinden mehr Deutsch sprechende Imame haben. Einem entsprechenden Antrag der Koalitionsfraktionen von SPD und Grünen wurde am Mittwoch zugestimmt. Darin wird der Senat aufgefordert, zu prüfen, ob Imame vor ihrer Einreise nach Deutschland zu einem Sprachtest verpflichtet werden können. Für die Integration von Muslimen sei es wichtig, dass Imame aus dem Ausland auch mit der Sprache und der Lebenswirklichkeit in Deutschland vertraut seien, sagte der Integrationsexperte der SPD-Fraktion, Kazim Abacı.
Imame sollten „als Multiplikatoren aktiv auf die gesellschaftliche Teilhabe ihrer Gemeindemitglieder hinwirken“, sagte er. Dazu müssten sie sich „innerhalb und außerhalb ihrer Gemeinden verständigen können, wissen, wie der deutsche Staat funktioniert, und verstehen, in welchen Lebenslagen sich ihre Gemeindemitglieder befinden“, sagte die Migrationsexpertin der Grünen, Filiz Demirel.
Der CDU-Abgeordnete Dietrich Wersich forderte von Rot-Grün stärkere Anstrengungen, um eine Imamausbildung in Hamburg zu ermöglichen. „Da reichen nicht Absichtserklärung, da brauchen wir Taten.“ Es komme nicht nur auf die Sprache an, „sondern darauf, was gesagt wird“, sagte die FDP-Fraktionsvorsitzende Anna von Treuenfels-Frowein. „Wir brauchen einen moderaten Islam auf dem Boden des Grundgesetzes.“
Die AfD forderte, die DITIB als politischen Akteur zu entmachten. „Solange das nicht passiert, macht der Antrag wenig Sinn“, sagte Fraktionschef Dirk Nockemann. Die Linken-Politikerin Christiane Schneider verwies auf Planungen des Bundesinnenministers. Wenn Rot-Grün nun versuche, „Herrn Seehofer zum Jagen zu tragen“, finde sie das „unnötig und peinlich“. (dpa, iQ)