Institut für islamische Theologie

Institut für islamische Theologie in Paderborn geht an den Start

Das sechste Institut für islamische Theologie in Deutschland ist in Paderborn offiziell gestartet. Schwerpunkt soll unter anderem die Ausbildung von Religionslehrer*innen werden.

30
03
2019
Theologie Fakultät Paderborn (c)shutterstock, bearbeitet by iQ
Theologie Fakultät Paderborn (c)shutterstock, bearbeitet by iQ

In Paderborn ist das sechste Institut für islamische Theologie in Deutschland offiziell gestartet. „Die religiöse, ethnische und sprachliche Vielfalt der Muslime soll an staatlichen Universitäten in Deutschland besser abgebildet werden“, sagte der parlamentarische Staatssekretär des Bundesforschungsministeriums, Thomas Rachel, am Freitag anlässlich eines Festakts an der Universität der ostwestfälischen Stadt. Das Ministerium fördert Professuren und Nachwuchsgruppen.

Ein Schwerpunkt des Instituts soll die Ausbildung von Religionslehrer*innen werden. „In Universitäten und Schulen brauchen wir mehr in Deutschland ausgebildete und Deutsch sprechende islamische Religionsgelehrte“, sagte Rachel weiter. Der Austausch zwischen den Theologien der drei monotheistischen Religionen Judentum, Christentum und Islam sei von existenzieller Bedeutung, hieß es. Der Aufbau der Institute für islamische Theologie sei ein klares Bekenntnis, diese in Deutschland zu beheimaten, erklärte der Staatssekretär.

Bislang gab es an fünf Universitäten in Erlangen-Nürnberg, Frankfurt/Main, Münster, Osnabrück und Tübingen bereits solche Zentren. In Paderborn existierte schon seit 2016 ein deutlich kleineres Seminar. Zum Wintersemester 2019/2020 will an der Humboldt-Universität Berlin ein weiteres Institut den Vorlesungsbetrieb aufnehmen. Das Ministerium fördert seit 2011 den Aufbau der Zentren für islamische Theologie an staatlichen Hochschulen. Mehr als 2.000 Studierende nutzen den Angaben zufolge bereits die Angebote.

Kritiker wie der muslimische Theologe Mouhanad Khorchide sehen indes ein Überangebot an islamisch-theologischen Zentren an deutschen Universitäten. Es fehle an Personal, sagte der Direktor des Zentrums für Islamische Theologie (ZIT) an der Universität Münster kürzlich. Zu den bald sieben Einrichtungen in Deutschland kämen zwei in Österreich und ein weiteres Zentrum in der Schweiz, die um Professoren und andere akademische Mitarbeiter konkurrierten. Stellen blieben schon heute unbesetzt. (KNA/iQ)

Leserkommentare

Frederic Voss sagt:
Deutschland braucht nicht mehr islamische Religionsgelehrte. Prof. Dr. Mouhanad Khorchide hat vollkommen recht mit seinem Urteil. Dass er recht hat, belegt doch schon, daß islamische Überangebote sowieso gefährlich werden würden. Denn wegen seiner Kritik erhielt er Morddrohungen von muslimischer Seite.und braucht daher auch Polizeischutz. Der träumende Herr Staatssekretär unterschätzt offensichtlich die dunkle Seite des Islam, die sogar vor Morddrohungen nicht Halt macht. Sonst würde er nicht vom "beheimaten" daherreden. Sich nur islamische Religionsfreiheits-Sonnenseiten vorstellen, ist viel zu einfach gedacht. Da könnte es eines Tages ein böses Erwachen geben. Eine Religionslehre, die 2019 in Deutschland Morddrohungen durch "Gläubige" hervorbringt, soll harmlos sein und einfach toleriert werden?
31.03.19
12:38
Kenans View sagt:
Die dunkle Seite des Islam? Wohl eher die dunkle Seite von Menschen. Ich finde es immer erstaunlich wie manche solche Taten von Einzelpersonen beurteilen. Als hätte der Islam die Morddrohung erfunden. Nein, sowas tun nur kranke Menschen und das ist einfach ungerecht und unklug es auf eine ganze Religion zu projezieren. Mehr ist da nicht zu sagen. Westliche Politik sorgt auch nicht nur für Morddrohungen sondern sogar für Mord und Totschlag in zahlreichen militärischen Konflikten - aktiv wie passiv. Gehen gleich alle Muslime deswegen raus und laufen Amok? Nein. Wir wissen zu differenzieren, einige natürlich auch nicht. Aber manche hierzulande können und wollen nicht differenzieren und das ist gefährlich egal von welcher Seite das kommt. Nichtmuslime brauchen mehr Dialog mit dem Islam. Der Schritt ist richtig, nur an der Umsetzung hapert es. Und wer noch Islam braucht, sind eben genau die Muslime und die Gründe dafür sprengen jeden Rahmen eines Kommentars.
04.04.19
22:51