In Berlin wurden wiederholt am Wochenende mehrere Menschen islamfeindlich und rassistisch beschimpft und attackiert. In allen Fällen ermittelt der Staatsschutz.
In Berlin sind mehrere Menschen islamfeindlich und rassistisch beschimpft und attackiert worden. Wie die Polizei am Sonntag mitteilte, beleidigte ein 48-Jähriger im Ortsteil Mariendorf am Samstagabend eine Frau, drei Jugendliche und einen Mann islamfeindlich. Demnach hielt der Verdächtige einer Frau und zwei Mädchen an einer Bushaltestelle am U-Bahnhof Alt-Mariendorf ein Handy vor das Gesicht und vermittelte so den Eindruck, er filme sie. Es kam zu einem Streit, in dessen Verlauf der Mann die drei islamfeindlich beleidigte, wie es hieß.
Am Samstagmorgen soll zudem ein 60-Jähriger eine 53-Jährige im Ortsteil Grünau rassistisch beleidigt haben. Eine 81-Jährige sei hinzugekommen und habe die Frau ebenfalls rassistisch beleidigt, geschlagen und bespuckt. Die 53-jährige Angegriffene berichtete auf einem Polizeirevier von dem Vorfall, zu dem zunächst keine weiteren Details vorlagen.
In Oberschöneweide beleidigte eine 33-Jährige einen 42-Jährigen laut Polizei rassistisch und schlug ihm ins Gesicht. Der Mann war am frühen Sonntagmorgen dabei, in der Wilhelminenstraße ein Rad an seinem Auto zu wechseln. Die mutmaßliche Angreiferin habe nach der Attacke noch eine Flasche gegen das Heck des Fahrzeugs geworfen, hieß es. In allen drei Fällen ermittelt der Staatsschutz.
Erst in der vergangenen Woche wurden in Berlin Neukölln am S-Bahnhof zwei muslimische Frauen von einem Mann zunächst rassistisch aufgrund ihres Kopftuches beleidigt und anschließend attackiert. Eine der beiden Frauen war schwanger. Die 41-jährige wurde von dem Täter in den Bauch geboxt. Davor wurden im Februar vier muslimische Mädchen in Berlin rassistisch und islamfeindlich beleidigt und körperlich verletzt. In fast allen Fällen mussten die Opfer medizinisch betreut werden.
In der Pressemitteilung kritisiert die Antidiskriminierungsstelle Federation against Injustice and Racism (FAIR International) die rassistischen und islamfeindlichen Übergriffe auf Kinder und Jugendliche. Die „physischen und psychischen Folgen bei den Betroffenen“ seien alarmierend. Dies bestätige zugleich, dass „rassistische Gewalt gegen Kinder immer weiter zunimmt“, berichtet FAIR International. (dpa/iQ)