Interreligiöses Projekt

Christliche und muslimische Frauen sind „Kulturmittlerinnen“

Unter dem Motto „Grenzen überwinden – gemeinsam lernen – das Miteinander gestalten“ wurden christliche und muslimische Frauen zu Kulturmittlerinnen ausgebildet.

01
04
2019
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Muslimische und christliche Frauen werden Kulturmittlerin
Muslimische und christliche Frauen werden Kulturmittlerin

Zur Stärkung interreligiöser Projekte sind erneut Frauen in Deutschland zu „Kulturmittlerinnen“ ausgebildet worden. Insgesamt 22 christliche und muslimische Frauen schlossen am Wochenende einen entsprechenden Lehrgang in Köln ab, wie die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) am Montag mitteilte. Zunächst hatten 24 Frauen teilgenommen.

Die kfd arbeitete mit der Frauenorganisation der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) zusammen. Bei dem Lehrgang hätten die Teilnehmerinnen 13 interreligiöse und interkulturelle Projekte in ihren Heimatgemeinden angestoßen, die sie nun vor Ort weiterführen wollten.

Bei der Fortbildung sollten sich die Frauen den Angaben zufolge Wissen über die jeweils eigene und fremde Religion aneignen sowie das Bewusstsein für den eigenen Glauben schärfen. Die Veranstalterinnen zeigten sich überzeugt davon, dass sich nur so die Basis für einen „fruchtbaren Dialog“ legen lasse. Auf dem Programm standen demnach Besuche in Kirche und Moschee, Lesen der heiligen Schriften, Gebete und Gespräche über Glaubensbekenntnisse und Gottesbilder.

Richtung vorgeben

„Frauen sind schon immer Gestalterinnen unserer Gesellschaft. Gerade in Zeiten, wo Rechtspopulisten Hass und Angst schüren, müssen wir durch solche Projekte für ein friedliches Miteinander einstehen und daran arbeiten“, erklärte die Vorsitzende der IGMG-Frauenorganisation, Handan Yazıcı. Die lokale Arbeit möge zwar manchmal sehr nervenaufreibend sein, aber letztendlich sei die lokale Ebene zentral für tatsächliche Veränderungen. „Das Bild unserer Gesellschaft verändert sich stetig. Es ist unsere Aufgabe die Richtung vorzugeben. In Respekt und Vertrauen anderen gegenüber“, so Yazıcı abschlißend.

„Interreligiöser Dialog ist unverzichtbar“

Die kfd-Bundesvorsitzende Mechthild Heil betonte: „Interreligiöser Dialog ist unverzichtbar für das Zusammenleben von Menschen aus unterschiedlichen Kulturen und Religionen.“ Er gelinge vor allem dann, „wenn ich über meinen Glauben sprechen kann, seine Wurzeln kenne und mich mit meiner Kirche, religiösen Praxis und Gottesbild auseinandersetze“.

Der zu Ende gegangene Lehrgang für Kulturmittlerinnen war den Angaben zufolge nach 2009/10 und 2014/15 der bisher dritte, erstmals in Zusammenarbeit der kfd und der Frauenorganisation der IGMG. Gefördert worden sei er durch das Projekt „Weißt du, wer ich bin?“ der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) mit Mitteln des Bundesinnenministeriums. (dpa/iQ)