Studie

Muslime fühlen sich wie Bürger zweiter Klasse

Eine aktuelle Berliner Studie zeigt, dass Muslime sich in Deutschland wie Bürger zweiter Klasse fühlen und ähnliche Benachteiligung erfahren wie Ostdeutsche gegenüber Westdeutschen.

02
04
2019
Ausschnitt Cover Studie "Ost-Migrantische- Analogien" des Deutschen Zentrums für Integrations- und Migrationsforschung (https://www.dezim-institut.de/fileadmin/user_upload/Projekte/Ost-Migrantische_Analogien/Booklet_OstMig_1_web.pdf), bearbeitet by iQ.

Muslime und Ostdeutsche haben nach einer neuen Studie häufiger schlechter bezahlte Jobs als Westdeutsche. Beide Minderheitengruppen sehen sich zudem ähnlich als „Bürger zweiter Klasse“ und nicht anerkannt von der Mehrheitsgesellschaft. Das geht aus einer Studie des Deutschen Zentrums für Integrations- und Migrationsforschung hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Westdeutsche werfen laut Untersuchung dagegen beiden Minderheiten vor, sich als Opfer zu betrachten und nicht im heutigen Deutschland angekommen zu sein. „Westdeutsche erkennen die Lage der Ostdeutschen nicht vergleichbar an: sie ignorieren damit die Wunden der Wiedervereinigung“. Migranten, speziell Muslimen, und Ostdeutschen würde zudem vorgeworfen, sich nicht genügend von Extremismus zu distanzieren, heißt es in der Studie mit dem Titel „Konkurrenz um Anerkennung“.

Fast jeder zweite Ostdeutsche gab an, zu glauben, dass Muslime und Ostdeutsche deutlich mehr leisten müssten als Westdeutsche, um das Gleiche zu erreichen. Zudem seien Bedrohungsängste weit verbreitet: Gut 47 Prozent der befragten Ostdeutschen gaben an, dass sie ein Problem damit hätten, wenn Muslime in Führungspositionen aufstiegen. In Westdeutschland waren es knapp 34 Prozent. Vorbehalte gegenüber dem Aufstieg von Ostdeutschen stellten die Forscher unter den befragten Westdeutschen nicht fest.

Die Forscher des Zentrums kommen zu dem Schluss, dass sowohl Muslime als auch Ostdeutsche neben strukturellen Nachteilen wie geringerem Lohnniveau oder höherer Arbeitslosigkeit von „sozialer, kultureller und identifikativer Abwertung“ betroffen seien.

Die Analyse ist der erste Teil der Reihe Ost-Migrantische Analogien. Für die Studie haben die Forscher über 7200 Menschen in Telefoninterviews befragt. (dpa/iQ)

Leserkommentare

Frederic Voss sagt:
Grundsätzlich wird der Islam natürlich von den meisten Europäern als Bedrohung empfunden. Das ist doch kein Wunder, so wie er sich weltweit gebärdet und aufführt. Die angeblich harmlose, friedliche Islam-Ideologie ist vielfach Illusion und selbstverständlich auch kriegerisch. Also muß man unbedingt wachsam sein und dem Islam klare Grenzen setzen bzw. er muß in Schach gehalten werden. Freiheit und autonomes Leben sind mit dem Islam nicht kompatibel. Naive Schwärmereien wären hier völlig fehl am Platz und gefährlich.
02.04.19
21:22
Harousch sagt:
Bürger zweiter Klasse? Wenn man sich herumschaut, dann sieht die Realität ganz anders aus: 1. Altdeutsche 2. Europäer aus Frankreich, Niederlande, England, Spanien, Italien, Skandinavien 3. Europäer aus Griechenland, Bulgarien, Rumänien, Polen usw. 4. USA und Kanada 5. China, Japan, Araber (Geldfaktor) 6. Muslime 7. Farbige Es wird auch den AltDeutschen vorgeworfen verantwortlich für den Holocaust und den Mord an mehr als 15 Millionen Menschen, allein im Rahmen des 2. Weltkriegs zu sein und die Mehrheit möchte es nicht wahrhaben. Hinzukommt das Genozid während der Kolonialisierung an Herero und Nama in Namibia, welches bis heute nicht wirklich zugegeben wird. Ganz abzuschweigen von anderen Kriegen, die direkt und indirekt geführt wurden bzw. aktuell werden. Und gerade diese Misstände scheinen für einige AltDeutsche identitätsstiftend zu sein. Was für ein bewundernswertes Volk. Darauf kann man wirklich stolz sein. Zum Glück denken nicht alle so, weil einige mittlerweile doch im Stande sind sich mit der düsteren Vergangenheit ihrer Ahnen und Übeltäter auseinanderzusetzen. Bemitleidenswert sind dennoch jene, die es nicht sehen wollen und die drohende Gefahr in den eigenen Reihen nicht erkennen. Das sind menschliche Abgründe in Deutschland des 21. Jahrhunderts und keineswegs beneidenswert. Wie würden wohl die Menschen hierzulande denken, wenn Muslime für einen Tag ihre Arbeit niederlegen würden? Was wäre wenn man eine Organisation gründete die alle Muslime vereint vertritt und zwar ganz besonders diejenigen, die sich aus den Dachverbänden ausgeklinkt haben, weil sie sich und ihre Interessen nicht repräsentiert sehen? Was wenn alle gemeinsam auf die Straßen gingen und demonstrierten? I had a Dream...
05.04.19
9:50
grege sagt:
So wie der Vorkommentator erwartet, dass sich Biodeutsche ihrer Vergangenheit und gegenwärtigen Missständen stellen sollen, sollte er mit gutem Beispiel vorangehen und gleichgeartete Defiziten unter Muslimen und im Islam gleichsam anerkennen. Aber in dem Zusammenhang wird dann plötzlich auf die sozioökonomische Schiene ausgewichen sowie belastende Studien und Statistiken aufgrund angeblich methodischer Mängel zurückgewiesen werden. Ebenso sollte der Vorkommentator auch mal nachdenken über nichtexogene Gründe für das negative Image von Islam und einiger Muslime hierzulande. Sowie der Autor pauschalisierend und stigmatisierend über nichtmuslimische Deutsche angeklagt, darf er sich über ein negatives Ansehen seiner Religion und Glaubensgeschwister Wahrlich nicht wundern.
05.04.19
21:10
Kritika sagt:
L.S. Harousch fragt: Wie würden wohl die Menschen hierzulande denken, wenn Muslime für einen Tag ihre Arbeit niederlegen würden? ------------- Kritika kann nicht für ' die Menschen hierzulande ' sprechen, nur für sichself. Schon heute bekommen Bewerber, deren Namen nach Muslim riecht wesentlich mehr Absagen als die mit einem normalen Namen. Bewerber, die ein Kopftuch-Foto beifügen, sind fast gänzlich chancenlos. Haben Sie, verehrte Leserin, verehrter Leser, schon einmal eine KopftuchVerkäuferin bei Kaufhof, Fielmann, bei der Bahn, Post, bei H&M, angetroffen ? KopftuchFrauen gelten als potentielles ProblemFall. Sie werden von Kunden als Vertreterin einer bösen Ideologie wahrgenommen, nicht als würdige Vertreterinnen ihres Arbeitgebers. Ihr Streik-Vorschlag, verehrte Harusch, würde die Muslim Akzeptanz auf < 0 setzen. Gruss, Kritika
06.04.19
0:38
Emanuel Schaub sagt:
Für einen Tag ohne arbeitende Menschen mit moslemischen Glauben würde dem Brutto Szial Produkt ganz gewiss Millionen fehlen ,von den vielen NUTZNIESSERN dieser Arbeit und MENSCHLICHKEIT dieser MENSCHEN gar nicht zu reden !! Harousch ich danke Ihnen!! gruß emanuel
08.04.19
13:28