In Sachsen-Anhalt soll der Islam künftig eine größere Rolle im Ethikunterricht spielen. Einen Islamunterricht soll es auch im nächsten Schuljahr nicht geben.
Schüler in Sachsen-Anhalt sollen sich im Ethikunterricht künftig stärker mit dem Islam beschäftigen. Vom zweiten Schulhalbjahr 2019/20 an sollen Schulen mit einem hohen Anteil an Muslimen vertiefende Unterrichtsmodule nutzen können, sagte Bildungsminister Marco Tullner (CDU) am Freitag in einer Sitzung des Landtages in Magdeburg.
Ziel sei es, den Ethikunterricht inhaltlich zu ergänzen. An der Erstellung eines Unterrichtskonzeptes sollen auch die islamischen Gemeinden im Land beteiligt werden, sagte Tullner. Einen konfessionellen Islamunterricht werde die Landesregierung aus formalen Gründen aber nicht einführen.
Aktuell bieten 8 von 16 Bundesländern einen bekenntnisorientierten islamischen Religionsunterricht an. Diese sind Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Niedersachsen, Hessen, Rheinland-Pfalz und das Saarland. Bayern und Schleswig-Holstein bieten Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit an, an dem Modell “Islamkundlicher Unterricht“ teilzunehmen. Der Islamunterricht wird in Berlin von der islamischen Föderation in Berlin (IFB) strukturiert. Während Bremen und Hamburg auf einen Religionsunterricht für alle Schülerinnen und Schüler setzt, bieten Bundesländer wie Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen keinen islamischen Religionsunterricht an. (dpa, iQ)