Studie

Islamrat warnt vor zunehmender Islamfeindlichkeit

Nach Angaben der Bundesregierung gab es im letzten Jahr mehr als 800 Übergriffe gegen Muslime und Moscheen. Eine aktuelle Analyse des Islamrates zum Thema antimuslimischer Rassismus bestätigt diesen Trend.

17
04
2019
Ausschnitt Cover Analyse: "Antimuslimischer Rassismus und Diskriminierung in Deutschland - Ein Überblick" des Islamrates (https://www.islamrat.de/wp-content/uploads/2019/04/Antimuslimischer-Rassismus-und-Diskriminierung.pdf), bearbeitet by iQ.

Im vergangenen Jahr hat es bundesweit 813 Übergriffe gegen Muslime und Moscheen in Deutschland gegeben. Das geht aus einer Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Kleine Anfrage der Linken-Fraktion hervor. Die Bundesregierung verweist darauf, dass durch Nachmeldungen die endgültigen Zahlen noch höher liegen dürften.

Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt eine aktuelle Analyse des Islamrats für die Bundesrepublik Deutschland mit dem Titel: „Antimuslimischer Rassismus und Diskriminierung in Deutschland – Ein Überblick“. „Übergriffe auf Muslime und ihre Einrichtungen nehmen zu. Der antimuslimische Rassismus ist leider weit verbreitet. Das ist Folge der seit vielen Jahren betriebenen Hetze gegenüber Muslimen. (…) Doch es bleibt nicht bei Worten, sondern die Hetze gegen Muslime mündet immer häufiger in Gewalt. Muslime werden auf offener Straße beleidigt, angepöbelt und auch immer häufiger gewalttätig angegriffen. Die Hemmschwelle zu Gewalt war noch nie so tief“, heißt es in der Pressemitteilung der Religionsgemeinschaft.

Außerdem seien Muslime zunehmend Diskriminierungen in allen Lebensbereichen, sei es in der Schule, am Arbeitsplatz, bei der Wohnungssuche oder auch im öffentlichen Raum ausgesetzt. Der Islamrat formuliert in der Analyse deshalb einen Appell an die Politik sich diesem dringenden Thema stärker zu widmen und hierfür einen intensiven Austausch mit Muslimen zu betreiben.

„Deshalb fordern wir die Politik auf, sich dem Thema zeitnah anzunehmen und wirksame Maßnahmen zu erarbeiten. Der Islamrat regt dringend an, die in einigen Ländern ohnehin anstehenden bzw. angekündigten Dialogformate zu nutzen. Wir fordern die Initiatoren und muslimische Teilnehmer dieser Austauschformate auf lokaler, Landes- und Bundesebene dazu auf, die Inhalte der Islamrat-Analyse auf ihre Tagesordnung zu nehmen. Zur Lösung dieser virulenten Probleme müssen sie dafür sorgen, dass islamische Religionsgemeinschaften mit interessierten Wissenschaftlern, Antidiskriminierungsvereinen und relevanten Ministerien bzw. Behörden zusammenkommen und praxis- und lösungsorientiert hieran arbeiten“, fordert Islamratsvorsitzender Burhan Kesici.

Für die Analyse wurden Gespräche mit Experten aus unterschiedlichen Disziplinen, mit Betroffenen sowie JuristInnen, in denen die aktuelle Situation evaluiert wird, geführt.

Leserkommentare

Kritika sagt:
L.S. " Islamrat warnt vor zunehmender Islamfeindlichkeit " Islamfeindlichkeit mögen die Mufties nicht denn - aus Islamischer Sicht - hindert es die Islamisierung Deutschlands Wir 95% Nicht-Musselmänner sollten dem Islam dennoch deutlich kritisch und deutlich ablehnend gegenüberstehen. Denn Islam im Jahre 2019 - bedeutet in Indonesia - Öffentliches Auspeitschen - auch von Frauen, für angebliche sexuelle Verbrechen. " Taten" , die nach Scharia (UN) Recht streng strafbar sind, in zivilisierten Demokratien wie Deutschland jedem Individuum frei stehen zu tun oder zu lassen. In Brunei ist gerade die Strafe "Steinigung zu Tode" eingeführt, für Schwulen und Lesben. Wer das bei uns nicht will, sollte gegen jede weitere Moschee und gegen jeglicher Unterricht in IslamIdeologie seine Stimme erheben. denn Wenn etwas nicht zu Deutschland gehört, dann ist es der Islam. Besorgt, Kritika
17.04.19
22:41
Enail sagt:
Mich würde mal interessieren, es muss sich doch herumsprechen, wie islamfeindlich unser Land ist nach den Aussagen des Islamrates, warum dann immer noch Monat für Monat viele Menschen aus überwiegend islamischen Ländern nach Deutschland kommen. Ich als Christ würde umgekehrt mir nie ein islamisches Land als Zufluchtsort suchen. Denn davon hat man ja auch gehört, dass Christen am meisten verfolgt werden. Aber in keinem einzigen islamischen Land bekommt man die Unterstützung wie in unserem ach so islamfeindlichen Land.
19.04.19
0:31
Frederic Voss sagt:
Hier wird vor zunehmender Islamfeindlichkeit gewarnt. Kann es sein, daß sich dieses der Islam auch selber zuzuschreiben hat? Wenn sich eine Religion vielfach selber feindlich gegenüber Andersdenkenden positioniert und verhält, darf sie sich nicht wundern, wenn ihr eigenes Selbstverständnis auf entsprechenden Widerstand stösst. Am besten wäre es, wenn sich alle Gläubigen dieser Welt aus religiösen Abhängigkeitsverhältnissen und bevormundenden Machtstrukturen auskoppeln und selber ihr Lebensglück suchen würden. Ganz egal, was ihnen Politiker, Konzernlenker, Pfarrer, Gurus, Imame oder Propheten & Nachfolger einreden und vorschreiben wollen. Und dann sähe unsere Welt ganz anders aus. Jede hierarchisch verordnete Religion ist eine reine Konstruktion. Echte Religiosität ist etwas ganz anderes. Und dem Vorredner Enail muß ich voll zustimmen. Wahrscheinlich würden das die meisten Einwohner Deutschlands auch tun.
19.04.19
12:02
Dilaver Çelik sagt:
Früher hat man in Deutschland gegen Juden gehetzt. Heute hetzt man gegen Muslime. Gäbe es hier keine Muslime, würde man wieder gegen Juden hetzen. Und zwar ungeachtet dem Holocaust. Fazit: Es gibt leider Menschen in diesem Land, die aus dem Holocaust nichts gelernt haben. Allen voran die Medien und Politiker, die sich auf Kosten von vermeintlich wehrlosen Minderheiten profilieren wollen. Ein Trost, dass im Gegensatz zur älteren Generation die jüngere Generation von Muslimen sich dagegen selbstbewusst wehren kann.
19.04.19
14:46
Harousch sagt:
@ Dilaver ......jüngere Generation von Muslimen sich dagegen selbstbewusst wehren kann. Das hat sich zum Glück geändert, was aber vielen AltDeutschen ganz und garnicht gefällt, denn wer sich wehrt, den kann man nicht unterdrücken. Es gibt eine Spezies von AltDeutschen, die mit der Generation von Migranten aufgewachsen sind, die sich alles haben gefallen lassen, somit gab es immer jemanden, dem es noch schlechter ging als einem selbst. Aktuell geht genau diese Generation auf die Straßen, natürlich auch weil sie sonst keinen anderen Nutzen für die Gesellschaft haben als zu pöbeln, weil sie sich verstärkt einer Generation gegenüberstehen sehen, die in jeglicher Hinsicht auf Augenhöhe steht und noch mehr Kompetenzen vorweist und trotz jahrelanger Hetze, Unterdrückung, Diskriminierung und Erniedrigung das bessere Deutschland repräsentiert. Das kann mindestens jeder vierte AltDeutsche nicht sehen, aber ändern können sie’s ehe nicht. Mein Rat: Wandert doch aus, wenn’s euch nicht gefällt!
20.04.19
17:53
Enail sagt:
@ Dilaver Kommt immer darauf an, was man unter Kompetenz versteht. Ob Anschläge und Messerangriffe auch dazu zählen? Dazu fällt mir Silvester 2015 in Köln und anderen Städten in Deutschland ein. Welche Kompetenzen traten da zu Tage? Etwa die, wehrlose Frauen zu umzingeln, zu begrapschen, sie sexuell zu missbrauchen und zu berauben? Leider haben viele noch nicht die Kompetenz gewonnen, dass in unserem Land Gleichberechtigung herrscht. Wenn ich an die Imamin Frau Ates denke, die seit Jahren unter Polizeischutz steht, auf die ein Mordanschlag verübt wurde, und aktuell wieder bedroht wird, weil sie sich für die Rechte der Frauen einsetzt, dann frage ich mich wo die Kompetenzen bleiben, die erkennen lassen, dass Frauen nicht Gottes Geschöpfe zweiter Klasse sind. Und seltsam ist es, dass Menschen, die aus einer nicht muslimischen Gesellschaft kommen, keinerlei Probleme im Land haben. Dazu gehöre ich auch, mein Vater kommt aus Mexiko. Kann es etwa daran liegen, dass man die Religion, die keinerlei Gleichberechtigung kennt, die Homosexuelle diskriminiert, wo auf Grund der Scharia, so wie aktuell in Brunei, Homsexuelle zu Tode gesteinigt werden, bei Diebstahl die Amputation von Hand oder Fuß erfolgt. Ich kenne kein islamisches Land wo Demokratie herrscht. Und wenn man sich die Zustände in islamischen Ländern vor Augen führt, hat man da kein Verständnis, warum man diese Ideologie im Westen nicht will? Stellen sie sich vor, Europa wäre muslimisch und wir hätten dann zwangsläufig die Zustände wie wir sie in islamischen Ländern sehen; wohin würden all die Menschen flüchten, die zum größten Teil aus islamischen Ländern nach Europa kommen? Diese Gedanken sollte man sich erst mal durch den Kopf gehen lassen, bevor man den schon länger hier Lebenden die Ausreise empfiehlt. Den Rat kann ich übrigens gern zurück geben. Es gibt viele islamische Länder, wo man, selbst unter Strafandrohung wenn man sich nicht daran hält, seine Religion aus dem MA voll ausleben kann. Und noch so nebenbei. Habe einige Bekannte die mal Muslime waren. Sie sind Atheisten, weil sie soviel Kompetenz besaßen, zu erkennen, dass der Islam ein Riesenproblem vor sich herschiebt und es durch Verweigerung einer Reform nicht lösen kann.
25.04.19
1:07