Nach Krawallen während einer islamfeindlichen Aktion in Kopenhagen wurden elf Personen festgenommen. Bei der Aktion wurden Koranexemplare verbrannt.
Die von Provokationen eines Islamkritikers ausgelösten Krawalle in Kopenhagen halten an. Seit Dienstagnachmittag habe es an sechs Orten in der dänischen Hauptstadt weitere Brände gegeben, teilte die Kopenhagener Polizei am Mittwoch mit. Müllcontainer und -eimer seien ebenso angezündet worden wie Autos. Elf Personen seien festgenommen worden, nachdem sie in der Nacht zum Mittwoch im Stadtteil Nørrebro Feuerwerks- und Knallkörper abgefeuert hätten.
Die unruhigen Szenen hatten am Sonntag während einer Demonstration des wegen Rassismus verurteilten Islamkritikers Rasmus Paludan ihren Anfang genommen. Nach Provokationen des Gründers der Kleinpartei Strammer Kurs wurde er nach Polizeiangaben von Gegendemonstranten angegriffen. Seitdem kam es mehrmals zu Krawallen und Auseinandersetzungen mit Polizeibeamten.
Die Polizei hat Paludan mittlerweile bis auf Weiteres untersagt, im Polizeibezirk Kopenhagen Demonstrationen abzuhalten. Erneute Protestaktionen stellten eine Gefahr für den öffentlichen Frieden dar, hatte sie am Dienstag mitgeteilt. Paludan provoziert Muslime unter anderem, indem er Exemplare des Korans bei seinen Aktionen verbrennt.
Die dänische Nachrichtenagentur Ritzau berichtete, ein 19-Jähriger sei am Mittwochmorgen einem Haftrichter vorgeführt worden und für 27 Tage in Untersuchungshaft gekommen. Ihm wird demnach vorgeworfen, an einem geplanten Demonstrationsort eine Handgranate abgelegt und in einer Botschaft auf dem Asphalt Paludan den Tod gewünscht zu haben. (dpa, iQ)