Am Ostersonntag treffen innerhalb einer halben Stunde Explosionen drei Kirchen und drei Luxushotels in Sri Lanka. Muslimische Vertreter verurteilen die Angriffe und zeigen sich solidarisch mit den Verstorbenen und Angehörigen.
Bei einer Serie von offenbar koordinierten Angriffen auf drei Kirchen und drei Luxushotels in Sri Lanka sind am Ostersonntag mindestens 185 Menschen ums Leben gekommen. Unter den Toten waren nach Behördenangaben auch mindestens elf Ausländer. Zudem wurden bei den Explosionen mehr als 450 Menschen verletzt, wie aus Angaben der örtlichen Krankenhäuser weiter hervorgeht. Woher die Ausländer stammten, war zunächst unklar. Der südasiatische Inselstaat ist ein beliebtes Touristenziel, auch für Deutsche und andere Europäer. Die Bluttaten waren der erste größere Anschlag seit Jahren.
Explosionen gab es in zwei katholischen und einer christlichen Kirche: in der St.-Antonius-Kirche in der Hauptstadt Colombo, der St.-Sebastians-Kirche im rund 30 Kilometer von der Hauptstadt entfernten Negombo sowie der Zionskirche in Batticaloa, rund 250 Kilometer östlich von Colombo. In den Kirchen fanden gerade Ostergottesdienste statt. Die meisten Opfer gab es in den Kirchen. Außerdem gab es Explosionen in den Luxushotels Shangri-La, Cinnamon Grand und Kingsbury in Colombio. Dort sollen auch Ausländer verletzt worden sein.
Die Explosionen fanden fast zeitgleich statt – nach ersten Berichten innerhalb von einer halben Stunde. Die erste wurde aus der Kirche in Colombo gemeldet, die übrigen alle innerhalb von nur 30 Minuten.
Die Islamische Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) zeigt sich erschüttert und verurteilt die Angriffe in Sri Lanka. „Wir sind fassungslos über die schrecklichen Angriffe in Sri Lanka. So viel Leid und Hass auch noch am Osterfest zu erleben schmerzt. Wir sind in Gedanken bei den Angehörigen der Opfer. Den Verletzten wünschen wir schnelle Genesung. Dieser Anschlag ist gegen alle Menschen gerichtet“, so IGMG-Vorsitzender Kemal Ergün auf Twitter.
Die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB) spricht allen Christen auf der Welt ihre Trauer aus. „Wenige Wochen nach den bestialischen Terroranschlägen in Christchurch Neuseeland ereilten uns heute erneut Nachricht über Terroranschlägen gegenüber betende Gläubige. Diesmal richtete sich der Terror zu Ostern gegen betende Christen in Kirchen in Sri Lanka und gegen Hotelgäste. Wir sprechen ganz Sri Lanka und allen Christen unser herzliches Beileid aus und verurteilen diese martialischen Taten aufs Schärfste“, so die DITIB in ihrer Pressemitteilung.
Der Islamrat für die Bundesrepublik Deutschland wünscht in einem Facebook-Post den verletzten schnelle Genesung und gedenkt an die Opfer und Angehörigen. „Wir sind entsetzt über die Terroranschläge in Sri Lanka. Wir verurteilen die Anschläge auf das Schärfste. Wir sind mit unseren Gedanken bei den Angehörigen und bei den Opfern. Den Verletzten wünschen wir eine schnelle Genesung.“
Der Zentralrat der Muslime (ZMD) zeigt sich ebenfalls solidarisch. „In Gedanken bei den Opfern und deren Familien, wir beten für die Verletzten. Terrorismus wird niemals obsiegen“, postet ZMD-Vorsitzender Aiman Mazyek auf Facebook. (dpa/iQ)