Solidaritätsbekundungen

Muslime besuchen Kirchen in ihrer Nachbarschaft

Nach dem Terroranschlag in Sri Lanka solidarisieren sich Muslime mit ihren christlichen Mitmenschen. Die IGMG besuchte europaweit Kirchen in ihrer Nachbarschaft.

29
04
2019
Solidarität nach Anschlag in Sri Lanka
Solidarität nach Anschlag in Sri Lanka © IGMG, bearbeitet by iQ.

Eine Woche nach dem Terroranschlag in Sri Lanka solidarisieren sich Muslime weltweit mit ihren christlichen Mitmenschen. Am gestrigen Sonntag hat die Islamische Gemeinschaft Millî Görüş europaweit von Italien bis Skandinavien sowie in Australien und Kanada Kirchen besucht und ihre Mitleid und volle Unterstützung ausgesprochen.

„Wir habe jenen beigestanden, die nach dem Terror in Christchurch Schutzwälle um unsere Moscheen gebildet haben“, heißt es in der Ankündigung der Solidaritätsankündigung.

In einem offenen Brief, der in der Kirche verlesen wurde, erklärt die IGMG, dass der Anschlag in Sri Lanka ein Angriff auf die gesamte Menschheitin Erinnerung bleiben werde. „Als wir am Morgen des 21. April von den niederträchtigen Terroranschlägen auf unschuldige Menschen in Kirchen erfahren haben, wussten wir, dieser Tag wird uns lange tiefschwarz in Erinnerung bleiben“, so die IGMG.

„Wir werden es nicht zulassen!“

Mit dem Anschlag wollen die Täter die Gesellschaft spalten, sie auseinanderreißen und gegeneinander aufhetzen. Sie wollen, dass sich Menschen gegenseitig anfeinden. „Das werden wir nicht tun. Wir werden es nicht zulassen, dass diese Taten ihr Ziel erreichen. Im Gegenteil. Wir werden uns noch mehr als bisher miteinander solidarisieren, wir werden noch näher zusammenstehen und wir werden unsere Gesellschaft noch stärker festigen, als sie ohnehin schon ist“, erklärt die IGMG weiter.

Mit diesem Buch hoffe die IGMG ihren christlichen Nachbarn beizustehen, Ihnen Kraft und Zuversicht geben zu können. „Seien Sie versichert, dass es Menschen in Ihrer Nachbarschaft gibt, die mit Ihnen fühlen und im Herzen mit Ihnen beten – auch wenn wir unterschiedlicher Religionen angehören“, heißt es im offenen Brief abschließend.

ZMD kündigt Besuch nach Sri Lanka an

Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime Aiman Mazyek kündigte an, dass der ZMD inKürze mit einer Delegation von Imam und Vorstand nach Sri Lanka reisen werde, um die Opfer-Angehörige vor Ort zu besuchen.

Bei einer Serie von offenbar koordinierten Angriffen auf drei Kirchen und drei Luxushotels in Sri Lanka sind am Ostersonntag mindestens 185 Menschen ums Leben gekommen. Unter den Toten waren nach Behördenangaben auch mindestens elf Ausländer. Zudem wurden bei den Explosionen mehr als 450 Menschen verletzt, wie aus Angaben der örtlichen Krankenhäuser weiter hervorgeht. 

Leserkommentare

Dilaver Çelik sagt:
Eine vorbildliche Aktion. Davon können wir alle eine Scheibe abschneiden. Friedliches Zusammenleben als Gesellschaft funktioniert immer erst vor der eigenen Haustür mit der Nachbarschaft. Und eine gute Nachbarschaft ist immer sehr wichtig. Die lassen wir uns von kaputten Menschen nicht kaputtmachen.
30.04.19
12:39
Ute Fabel sagt:
Solche Treffen sind grundsätzlich nett. Allerdings wäre es dringend erforderlich, sich auch tabulos kritisch mit den Inhalten der "Heiligen Schriften" der Christen und Moslems auseinanderzusetzten. Das geschieht bei solchen Begegnungen erfahrungsgemäß nie. Man redet die eigene und andere Religion nur schön. Unter den Teppich gekehrt werden sollte nicht länger, dass sowohl Bibel als auch Koran vor Verächtlichem gegenüber Andersdenkenden und Inanspruchnahme eines alleinigen Wahrheitsanspruchs nur so strotzen. Hier sind einige Kostproben dieser Freundlichkeiteten: Evangelium nach Markus 16,16 (Jesus sagt:) Wer glaubt und sich taufen lässt, wird gerettet; wer aber nicht glaubt, wird verdammt werden. Evangelium nach Johannes 14, 6 (Jesus sagt:) Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich. Sure 4-56: „Wer da Unsere Zeichen verleugnet, den werden Wir im Feuer brennen lassen. Sooft ihre Haut gar ist, geben Wir ihnen eine andere Haut, damit sie die Strafe schmecken.“ Sure 8-12: „In die Herzen der Ungläubigen werfe Ich Schrecken. So haut ein auf ihre Hälse und haut ihnen jeden Finger ab.“ Sure 22-19ff: „Für die Ungläubigen sind Kleider aus Feuer geschnitten, gegossen wird siedendes Wasser über ihre Häupter, das ihre Eingeweide und ihre Haut schmilzt, und eiserne Keulen sind für sie bestimmt. Davon sollten sich Christen und Moslems endlich klar distanzieren als ständig zu behaupten, dass sei alles nur aus dem Zusammenhang gerissen. Diese Aussagen sind nämlich in jedem Zusammenhang völlig unethisch und verwerflich.
02.05.19
10:27
Emanuel Schaub sagt:
Zum Glück Frau Fabel L e b e n ja die meisten Gläubigen ja nch den ethisch vertretbaren "Stellen" in den besagten Schriften(soweit ihnen überhaupt bekannt). Hauptsache ist doch .dass die Hass Orgien aufhören ! Übrigens gefällt mir das "Outfit" des Herrn Imam wesentlich besser...ich denke auch an den "weltlichen" Schlpsknoten eines Imams ,den ich kennenzulernen das GLÜCK hatte !! gruß emanuel
03.05.19
13:15