Nach dem Terroranschlag in Sri Lanka solidarisieren sich Muslime mit ihren christlichen Mitmenschen. Die IGMG besuchte europaweit Kirchen in ihrer Nachbarschaft.
Eine Woche nach dem Terroranschlag in Sri Lanka solidarisieren sich Muslime weltweit mit ihren christlichen Mitmenschen. Am gestrigen Sonntag hat die Islamische Gemeinschaft Millî Görüş europaweit von Italien bis Skandinavien sowie in Australien und Kanada Kirchen besucht und ihre Mitleid und volle Unterstützung ausgesprochen.
„Wir habe jenen beigestanden, die nach dem Terror in Christchurch Schutzwälle um unsere Moscheen gebildet haben“, heißt es in der Ankündigung der Solidaritätsankündigung.
In einem offenen Brief, der in der Kirche verlesen wurde, erklärt die IGMG, dass der Anschlag in Sri Lanka ein Angriff auf die gesamte Menschheitin Erinnerung bleiben werde. „Als wir am Morgen des 21. April von den niederträchtigen Terroranschlägen auf unschuldige Menschen in Kirchen erfahren haben, wussten wir, dieser Tag wird uns lange tiefschwarz in Erinnerung bleiben“, so die IGMG.
Mit dem Anschlag wollen die Täter die Gesellschaft spalten, sie auseinanderreißen und gegeneinander aufhetzen. Sie wollen, dass sich Menschen gegenseitig anfeinden. „Das werden wir nicht tun. Wir werden es nicht zulassen, dass diese Taten ihr Ziel erreichen. Im Gegenteil. Wir werden uns noch mehr als bisher miteinander solidarisieren, wir werden noch näher zusammenstehen und wir werden unsere Gesellschaft noch stärker festigen, als sie ohnehin schon ist“, erklärt die IGMG weiter.
Mit diesem Buch hoffe die IGMG ihren christlichen Nachbarn beizustehen, Ihnen Kraft und Zuversicht geben zu können. „Seien Sie versichert, dass es Menschen in Ihrer Nachbarschaft gibt, die mit Ihnen fühlen und im Herzen mit Ihnen beten – auch wenn wir unterschiedlicher Religionen angehören“, heißt es im offenen Brief abschließend.
Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime Aiman Mazyek kündigte an, dass der ZMD inKürze mit einer Delegation von Imam und Vorstand nach Sri Lanka reisen werde, um die Opfer-Angehörige vor Ort zu besuchen.
Bei einer Serie von offenbar koordinierten Angriffen auf drei Kirchen und drei Luxushotels in Sri Lanka sind am Ostersonntag mindestens 185 Menschen ums Leben gekommen. Unter den Toten waren nach Behördenangaben auch mindestens elf Ausländer. Zudem wurden bei den Explosionen mehr als 450 Menschen verletzt, wie aus Angaben der örtlichen Krankenhäuser weiter hervorgeht.