Neuseeländische Medien einigen sich auf einen Kodex für den Christchurch-Prozess. Sie wollen dem Angeklagten keine Plattform bieten seine rassistische und islamfeindliche Ideologie zu verbreiten und sich selbst zu inszenieren.
Neuseelands große Medienhäuser haben sich vor dem Prozess gegen den Attentäter von Christchurch auf einen Kodex zur Berichterstattung verständigt. Die Sender und Zeitungen veröffentlichten am Mittwoch eine Selbstverpflichtung, wonach sie dem 28 Jahre alten Australier keine Plattform für die Verbreitung von rassistischen und terroristischen Gedanken bieten wollen.
Bei dem Anschlag auf zwei Moscheen in Christchurch Mitte März wurden 50 Menschen getötet. Der Australier Brenton Tarrant – ein Rechtsextremist und Rassist – sitzt im einzigen Hochsicherheitsgefängnis des Landes in Auckland in Untersuchungshaft. Ihm wird 50-facher Mord und 39-facher Mordversuch zur Last gelegt. Bei einer Verurteilung droht ihm lebenslange Haft. Für den Prozess gibt es noch keinen Termin.
Die Erklärung wird unter anderem vom Sender Radio New Zealand, verschiedenen Zeitungshäusern und dem Online-Portal Stuff getragen. Dem Kodex zufolge wolle man „jede Berichterstattung über Äußerungen begrenzen, die Theorien zur weißen Überlegenheit oder terroristische Theorien aktiv fördern“. Dazu gehört auch, dass keine Bilder verbreitet oder ausgestrahlt werden, die den Angeklagten mit rassistischen Gesten oder Symbolen zeigen. (dpa/iQ)