Am Montag beginnt der Ramadan. Für viele Muslime stellt sich erneut die Frage, welchen Ramadan-Kalender sie verwenden sollen. IslamiQ gibt einen Überblick.
Am kommenden Montag begehen Muslime den diesjährigen Fastenmonat Ramadan. Und wieder stellt sich für viele Muslime die Frage, welchen Ramadan-Kalender sie wählen sollen und welche Berechnungsmethode die Richtige ist. Einen Ramadan-Kalender kann man bei der nächstgelegenen Moschee erhalten oder aus dem Internet herunterladen. Die Vielfalt ist groß. Doch worin unterscheiden sie sich und was muss beachtet werden?
Den Ramadan-Kalender für das Jahr 2022 findet ihr hier.
In Zeiten von Internet und sozialen Medien steigt die Vielfalt und Auswahl der Ramadan-Kalender und damit auch die Kontroverse über die „richtigen“ Gebetszeiten. Allein Google findet zur Suchanfrage „Ramadan-Kalender“ ungefähr 3.180.000 Ergebnisse. Abgesehen davon sind viele der vorhandenen Kalender veraltet oder die Angaben zu den Zeiten für die Gebete und das Fasten weichen erheblich voneinander ab.
Doch wie werden die „richtige“ Zeiten berechnet? Die Erklärung für die Abweichung ist einfach. Die Methoden zur Berechnung des Sonnenaufgangs und Sonnenuntergangs sind vielfältig. Es gibt eine Meinungsverschiedenheit darüber, wie man die Gebetszeiten und die Fastenzeiten berechnet bzw. bestimmt. Besonders schwierig ist es, eine einheitliche Regel für die Morgendämmerung (arabisch: Fadschr) festzulegen. Hier variieren die Zeiten am stärksten und können sogar bis zu 30 Minuten voneinander abweichen – mit erheblichen Auswirkungen für die Fastenzeit. Manche Muslime fasten durch diese unterschiedlichen Zeiten im Laufe des Ramadan durchschnittlich bis zu zwei Tage länger als andere.
Seit 2008 herrscht in Deutschland weitestgehend ein Konsens, über den Tag, an dem die Fastenzeit beginnt. Zwar gibt es weiterhin theologische Debatten darüber, wie man den Beginn und das Ende des Fastenmonats bestimmen soll, aber die vier größten islamischen Religionsgemeinschaften in Deutschland, die im Koordinationsrat der Muslime (KRM) organisiert sind, haben sich vor einigen Jahren auf eine rechnerische Bestimmung des Ramadanbeginns geeinigt. Damit wurde die Kontroverse weitgehend eingedämmt. Nur noch in Randgruppen wird darüber diskutiert, wann der Monat Ramadan beginnt und wann er endet.
In diesem Jahr beginnt der Ramadan 2019 laut KRM am 06. Mai und endet mit dem 03. Juni 2019. Das Ramadanfest wird vom 04. Juni – 6. Juni 2019 gefeiert.
Viele Moscheen geben eigene Kalender heraus, oder machen Empfehlungen für Kalender, die man benutzen kann. Aus diesem Grund sollte die örtliche Moschee aufgesucht werden. Denn die meisten Moscheen in Deutschland gehören einem der vier großen Religionsgemeinschaften (DITIB, Islamrat, VIKZ und ZMD) an. Diese haben eigene Ramadan-Kalender, die zentral gesteuert und gepflegt werden. Darüber hinaus gibt es auch lokal orientierte Dachverbände wie Landesverbände oder Schuras. Auch diese veröffentlichen in der Regel die Gebetszeiten für die eigene Region.
Islamrat & IGMG
Der Islamrat verlinkt auf den Ramadan-Kalender der größten Religionsgemeinschaft innerhalb des Islamrats, die Islamische Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG). Diese bietet einen Ramadan-Kalender in verschiedenen Sprachen an. Link: http://imsakiye.igmg.org/
Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB)
Die DITIB verweist auf die Zeiten der türkischen Religionsbehörde DIYANET. Diese sind auch Basis für die Gebetszeiten in den Moscheen der DITIB. Link: http://www.diyanet.gov.tr/de/namazvakitleri
Verband der Islamischen Kulturzentren (VIKZ)
Der VIKZ bietet keinen separaten Ramadan-Kalender online an. Doch die Gebetszeiten für den Fastenmonat können auf der Homepage eingesehen werden. Link: http://vikz.de/index.php/vakitler.html
Zentralrat der Muslime (ZMD)
Auch der ZMD gibt keinen eigenen Ramadan-Kalender heraus, macht aber auf die Gebetszeiten-App der Seite aufmerksam. Hier könne man auch die Zeiten für das Fasten ablesen. Hierfür wird ein Angebot des Islamischen Zentrums Aachen genutzt. Link: http://islam.de/3455