Am Freitag wurde das Hessische Plädoyer für ein solidarisches Zusammenleben vorgestellt. Ziel sei es, ein deutlich vernehmbares Zeichen gegen Diskriminierung und Hetze zu setzen.
Ein breites Bündnis von Verbänden und Organisationen hat ein „Hessisches Plädoyer für ein solidarisches Zusammenleben“ präsentiert. „Die Würde des Menschen zu schützen ist Sinn der Demokratie“ lautet der erste Satz. „Mit Sorge beobachten wir die Entwicklung in unserem Land, in der rechte Positionen, die längst überwunden zu sein schienen, wieder zu neuem Leben erweckt werden“, sagte der Vorsitzende des Landesausländerbeirats, Enis Gülegen am Freitag in Wiesbaden.
Mit der Landtagswahl in Hessen ist der Rechtspopulismus auch in den Hessischen Landtag eingezogen. Die Wahl zum Europäischen Parlament lässt eine steigende Zustimmung für rechte Positionen befürchten. „Derzeit findet auch in Hessen eine dramatische politische Verschiebung statt. Rassismus und Menschenfeindlichkeit sind in erschreckendem Maße gesellschaftsfähig geworden. Ausgrenzung und Entsolidarisierung greifen um sich. Das ist ein Angriff, der uns allen gilt!“
„Dazu können und wollen wir nicht schweigen“, so Gülegen. Das Plädoyer spricht sich für Vielfalt und gegen Diskriminierung aus. Ein breites Bündnis hat es unterzeichnet, nun können sich Bürger beteiligen.
Laut Vertretern von Verbänden, Institutionen, kommunalen Spitzenverbänden, Religionsgemeinschaften und Kirchen bekommen Betroffene Antisemitismus, Antiislamismus oder Stigmatisierung von Langzeitarbeitslosen zunehmend im Alltag und in Sozialen Medien zu spüren. Hemmschwellen seien überschritten worden.
Das Plädoyer richtet sich – anlässlich der anstehenden Europawahl – gegen diese Entwicklung. Die Erstunterzeichner sind laut Ulrike Foraci, der Koordinatorin des Plädoyers, auf dem Weg, eine Allianz zu bilden. Das Ziel seien Unterschriften von eine Million Menschen und 1000 Organisationen zu sammeln. (dpa, iQ)