Eine Aschaffenburger Schule wird angefeindet, weil sie ihr Schulfest wegen des muslimischen Fastenmonats Ramadan verschoben hat. Nun prüft die Staatsanwaltschaft die Hassmails.
Im Fall eines wegen des Fastenmonats Ramadan verschobenen Schulfestes geht die Staatsanwaltschaft mutmaßlichen Anfeindungen gegen die Schule nach. Die Behörde prüfe nun E-Mails, deren Inhalte als Beleidigung strafrechtlich relevant sein könnten, teilte ein Polizeisprecher am Freitag auf Nachfrage mit.
Nach dem verschobenen Schulfest habe die Schule 28 E-Mails an die Ermittler übergeben. Die Absender stammten aus ganz Deutschland.
Die Aschaffenburger Fröbel-Schule hatte kürzlich ihr für Mitte Mai geplantes Schulfest ins kommende Schuljahr verlegt, da sich etliche Eltern wegen des Fastenmonats nicht am geplanten internationalen Buffet hätten beteiligen können. „Wir wären keine Schulgemeinschaft wenn wir dabei anders Gläubige ausschließen würden“, erklärte die Schulleitung und begründete so die Verlegung des Schulfestes.
Die Förderschule bekam anschließend nach eigenen Angaben eine „Vielzahl unschöner E-Mails und Telefonanrufe“. Rechte Gruppen hätten im Netz aufgerufen, die Schule mit Beschimpfungen und Beleidigungen lahmzulegen, sagte der Leiter.
An der betroffenen Schule sind nach Darstellung des Leiters etwa ein Drittel der 160 Schüler muslimischen Glaubens. Während des 30-tägigen Fastenmonats Ramadan essen und trinken Muslime in der Regel erst nach Sonnenuntergang.