Die Mevlüde-Genç-Medaille für Toleranz wurde dieses Jahr das erste Mal verliehen und ging an den Verein „Jungs“, der sich gegen Antisemitismus und Islamfeindlichkeit engagiert.
Der Duisburger Jugendhilfeverein „Jungs“ ist am Dienstag mit der ersten Mevlüde-Genç-Medaille ausgezeichnet worden. Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) sagte bei der Ehrung in der Düsseldorfer Staatskanzlei: „Der Verein arbeitet in Duisburg mit viel Herzblut daran, dass ein Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft gelingt und dass in Nordrhein-Westfalen kein Platz ist für Hass, Gewalt, Antisemitismus und Islamfeindlichkeit.“
Die Mevlüde-Genç-Medaille wurde aus Anlass des 25. Jahrestages des Brandanschlags von Solingen gestiftet. Sie ehrt Einzelpersonen oder Vereine, die sich im Sinne von Mevlüde Genç besonders verdient machen um Toleranz, Versöhnung zwischen den Kulturen und um das friedliche Miteinander der Religionen. Das Ehepaar Genç hatte im Mai 1993 zwei Töchter, zwei Enkelkinder und eine Nichte verloren, nachdem Rechtsextremisten Brandsätze in ihr Haus geworfen hatten. 17 Familienmitglieder waren dabei schwer verletzt worden.
Der 1998 gegründete Verein der Duisburger Jungs organisiert unter anderem die vielbeachteten Projekte „Junge Muslime in Auschwitz“ und „Junge Muslime gegen Antisemitismus“. Die mit 10 000 Euro dotierte Ehrung wurde von Ex-Bundespräsident Christian Wulff (CDU) überreicht. „Jungs e.V. zeigt mit seiner Arbeit, wie Vielfalt in einer offenen Gesellschaft gelingen kann: indem man miteinander redet, einander auf Augenhöhe und mit Respekt begegnet“, unterstrich er. (dpa/iQ)