Chapel-Hill-Attentat

Lebenslange Haft nach Mord an muslimische Studenten

Im Februar 2015 hatte ein Mann drei muslimische Studenten aus nächster Nähe erschossen. Sein Motiv: Islamhass. Nun wurde er zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt.

14
06
2019
Muslimische Studenten
Deah Shaddy Barakat, Yusor Mohammad Abu-Salha und Razan Mohammad Abu-Salha © Perspektiv, bearbeitet by iQ

Fast vier Jahre nach dem Mord an den drei muslimischen Studenten in Chapel Hill im Bundesstaat North-Carolina wurde der 50-jährige Craig Steven Hicks zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt worden. Das Gericht wertete seinen Angriff auf die Studenten als Hassverbrechen und teilte am Dienstag mit, dass eine bedingte Freilassung ausgeschlossen sei. Medienberichte zufolge habe der Angeklagte Hicks seine Schuld eingesehen und entging so einer möglichen Todesstrafe.

Hicks hatte seinen 23-jährigen Nachbarn Deah Shaddy Barakat, dessen 21-jährige Ehefrau Yusor Mohammad Abu-Salha sowie deren 19-jährige Schwester Razan aus nächster Nähe mit Kopfschüssen getötet. Die Staatsanwaltschaft in North Carolina hatte den geständigen Täter Craig Steven Hicks wegen dreifachen Mordes angeklagt. 

Auf seiner Facebook-Seite charakterisierte sich der mutmaßliche Mörder selbst als „Anti-Theist“. Hicks gab Muslimen und Christen in gleicher Weise die Schuld für die Gewalt im Nahen und Mittleren Osten. Neben seinen Einlassungen findet sich ein Bild mit einem Revolver. Als Lösung der Probleme empfiehlt Hicks eine Hinwendung zum Atheismus.

Polizei: Keine Anhaltspunkte für Hassverbrechen

Schon damals war der Vater der ermordeten Studentinnen, die beide ein Kopftuch trugen, überzeugt, dass der Mörder weltanschauliche Motive für seine Tat hatte. Doch sah die Polizei in North Carolina keine Anhaltspunkte für einen Hassverbrechen. „Unsere Ermittlungen deuten darauf hin, dass die Tat wegen eines anhaltenden Nachbarschaftsstreits um Parkplätze ausgeführt wurde“, erklärte ein Sprecher in Chapel Hill. 

Hashtag erinnert an Mord an Studenten

Vor der Presse erklärte Vater Mohammed Abu-Salah, eine seiner Töchter habe ihm berichtet, dass sie sich durch Hicks bedroht fühlte. Der Mann habe wiederholt vor ihrer Wohnungstür gestanden und sich über die Park-Situation in dem Mietshaus sowie über Ruhestörung beschwert. Seine Tochter habe gesagt: „Er hasst uns für das, was wir sind und wie wir aussehen.“

Unter dem Hashtag #MuslimLivesMatter beklagten sich viele über die aus ihrer Sicht nachrangige Berichterstattung nach der Tat. Der Twitter-Hashtag zog Hunderttausende von Interessierte an.

Leserkommentare

Emanuel Schaub sagt:
Sollten Sie es wagen Kritika jetzt wieder eine Ihrer berüchtigten Kommentare Kopftuch abzusondern . bitte ich die Redaktion um Einschreiten!1 emanuel
17.06.19
11:20