Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) und Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) rufen zu mehr Einsatz gegen Rechts auf.
Nach dem Mord am Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke haben Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) und Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) zu mehr Einsatz gegen Rechts aufgerufen. „Zeigen wir, dass wir mehr sind als die Rechtsradikalen, die Antisemiten, die Spalter“, schreibt Maas in einem Gastbeitrag für die „BILD“-Zeitung (Samstag). „Vielleicht braucht unser Land nicht nur die ‚Fridays for Future‘, die so viel in Bewegung gebracht haben. Sondern auch einen Donnerstag der Demokratie.“
Der Mord erinnere ihn an die NSU-Mordserie, so Maas weiter. 80 Jahre nach Beginn des Zweiten Weltkriegs würden Politiker wegen ihrer Überzeugungen wieder Opfer von Rechtsterroristen. „All das zeigt, wovor viele auch jetzt noch die Augen verschließen: Deutschland hat ein Terrorproblem.“ Im Land gebe es mehr als 12.000 gewaltorientierte Rechtsextreme; 450 von ihnen seien untergetaucht, obwohl sie mit Haftbefehl gesucht würden. „Wegsehen kann tödlich sein. Wir müssen den Rechtsterrorismus endlich als solchen benennen.“
Der Außenminister rief zudem dazu auf, auch im persönlichen Umfeld Stellung zu beziehen. „Halten wir gegen, wenn Diskussionen in der Familie, im Freundeskreis, im Betrieb oder im Sportverein in dumpfe Vorurteile abgleiten! Das erfordert Mut und Haltung. Das ist anstrengend. Aber es geht um unser Miteinander, um die Zukunft unserer Gesellschaft.“
Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) rief dazu auf, stärker gegen Hass und Hetze gerade im Netz vorzugehen. „Beleidigung, Verleumdung, Volksverhetzung gehören offline wie online verfolgt“, betonte er. „Wenn die Politik die Eindämmung von Hasskommentaren ernsthaft will, müssen wir sie auch realisieren, natürlich in den Grenzen der Verfassung.“ In Deutschland müsse gelten: „Null Toleranz für Ausländerhass, Hetze, Antisemitismus.“ (KNA/iQ)