Sea-Watch

Muslime rufen zur Spende für Sea-Watch auf

Seit die Kapitänin Carola Rackete von Sea-Watch verhaftet wurde gibt es eine Welle der Solidarität für die Seenotretter. Bisher wurden 1,3 Millionen Euro gespendet. Die IGMG und Hasene International e.V. beteiligten sich mit einer Spende von 10.000 Euro.

02
07
2019
Sea-Watch
Sea-Watch © Facebook, bearbeitet by iQ

Die Islamische Gemeinschaft Millî Görüs (IGMG) und der Hilfsverein „Hasene International e.V.“ spendeten 10.000 Euro an „Sea-Watch“. Auch rufen sie Muslime dazu auf, die Aktion zu unterstützen. Als islamische Religionsgemeinschaft sehe sich die IGMG in der Pflicht. Es gelte Haltung zu zeigen und sich bei den Seenotrettern für ihren selbstlosen Einsatz für Menschlichkeit und Gerechtigkeit zu bedanken. „Wir rufen Muslime auf, sich an den Spenden für die Seenotrettung zu beteiligen. Jeder Euro wird den verantwortlichen Regierungen ein Zeichen sein, dass wir nicht einverstanden sind mit dieser herzlosen Politik“, so Bekir Altas weiter.

Mesud Gülbahar, Vorsitzender des Hilfsvereins „Hasene International e.V.“, ergänzt: „Wir wissen aus erster Hand, aus welchen menschenunwürdigen Verhältnissen die Menschen fliehen müssen. Das Leid, das die Menschen in den Herkunftsländern erdulden müssen, ist in unseren Breitenkreisen kaum vorstellbar. Und Europa ist an Fluchtursachen, nicht unbeteiligt.

Welle der Solidarität mit Sea-Watch

In zwei Spendenaktionen für die deutsche Hilfsorganisation SeaWatch nach der Festnahme ihrer Kapitänin Carola Rackete sind inzwischen mehr als 1,3 Millionen Euro zusammengekommen. Der Aufruf der Fernsehmoderatoren Jan Böhmermann und Klaas Heufer-Umlauf brachte bis Dienstagabend mehr als 925 000 Euro ein. Auf einer italienischen Facebook-Seite wurden mehr als 430 000 Euro gesammelt. Eine Petition auf der Plattform change.org für die Freilassung von Rackete unterzeichneten mehr als 283 000 Menschen.

Die 31-jährige Deutsche war mit dem Rettungsschiff „SeaWatch 3″ und 40 Flüchtlinge an Bord am Wochenende unerlaubt in den Hafen der italienischen Insel Lampedusa gefahren und wurde festgenommen. Die italienische Gesetzgebung sieht für das unerlaubte Einfahren schon in die Gewässer des Landes hohe Geldstrafen vor. Die „SeaWatch 3″ wurde beschlagnahmt.

Spenden für Gerichtskosten und neues Schiff

Die Spenden sind nach Angaben von SeaWatch einerseits für die Gerichtskosten und andererseits für ein neues Schiff, wenn das derzeitige beschlagnahmt bleibt. Die Staatsanwaltschaft wirft Rackete unter anderem Widerstand gegen Vollzugsbeamte und Begünstigung der illegalen Einwanderung vor. Am Dienstag sollte über einen möglichen Haftbefehl für Rackete entschieden werden. (dpa/iQ)

Leserkommentare

Ute Fabel sagt:
Niemand sollte auch nur einen Cent für Sea-Watch spenden. Diese mediengeilen Dilettanten sind die besten Wahlhelfer für Salvini. Ich bin sowohl für Migration nach Europa als auch für Asylgewährung, allerdings für eine, bei der die europäischen Staaten selbst die Konditionen vorgeben und nicht NGOs in Koordination mit kriminellen Schleppern. Sea-Watch betreibt in Wahrheit ein Shuttle-Serviice nach Europa für zumeist junge, gesunde Migranten, die den Menschenhändlern am meisten zahlen können.
03.07.19
22:15
Harousch sagt:
Allein der Aufruf von Böhmermann hat Sea Watch eine knappe Million Euro eingebracht. Also können die Frau Fabels dieser Welt ihren Cent einstecken. Apropos Spendengleder: Ihren Cent können Sie dann übrigens in den WahlkampfSpendentopf der Kurzpartei ÖVP werfen, der bei dem letzten Wahlkampf die vorgegebene Grenze von 7 Millionen Euro um das Doppelte überzogen hat. Woher wohl diese Wahlwerbegelder gestammt haben könnten? Wirtschaftsgiganten aus Österreich, wie z.B. Baulöwe Ortner sowie Chef des Motorrad- und Fahrradherstellers KTM , die sich im Voraus den Gunst des Mini-Hitlers eingekauft haben. Das ist doch eine gute Investition in die Zukunft der Antimoral, Korruption und erfolgreiche Volkspolitik und Transparenz. Die Österreicher sind gerade ein Paradebeispiel für eine funktionsuntüchtige Demokratie und keinesfalls anzustreben. Die Österreicher könnten einem ja irgendwo auch Leid tun, was jedoch nicht der Fall ist. Getreu dem Motto: Wer sich in den Hundehaufen setzt, stinkt!
04.07.19
11:36
Fabula sagt:
Nicht zu vergessen der Rassismus der damit importiert wird. Kannte ich so nicht, bevor ich Araber und Türken kennengelernt habe, aber hier spendet man. Naja. Ob es stimmt mit dem Spenden weiß man auch nicht.
04.07.19
20:39
Ute Fabel sagt:
@Harousch: Sebastian Kurz kann sich in seinem Wahlkampf über nichts mehr freuen, als Medienberichte über ein NGO-Shuttle-Service für Migranten, die sich zunächst ins Bürgerkriegsland Libyen und von dort aus mit Schlauchbooten in "Seenot" begeben. Das sichert das Geschäftsmodell der Schlepper, fördert die Migration von dem kräftigsten, zahlungsfähigsten Migranten, lässt aber die ist der Inbegriff einer fehlgeleiteten Migrationspolitik, der Sebastian Kurz schon seinen Wahlerfolg von 2017 verdankte.
05.07.19
11:45