Seit die Kapitänin Carola Rackete von Sea-Watch verhaftet wurde gibt es eine Welle der Solidarität für die Seenotretter. Bisher wurden 1,3 Millionen Euro gespendet. Die IGMG und Hasene International e.V. beteiligten sich mit einer Spende von 10.000 Euro.
Die Islamische Gemeinschaft Millî Görüs (IGMG) und der Hilfsverein „Hasene International e.V.“ spendeten 10.000 Euro an „Sea-Watch“. Auch rufen sie Muslime dazu auf, die Aktion zu unterstützen. Als islamische Religionsgemeinschaft sehe sich die IGMG in der Pflicht. Es gelte Haltung zu zeigen und sich bei den Seenotrettern für ihren selbstlosen Einsatz für Menschlichkeit und Gerechtigkeit zu bedanken. „Wir rufen Muslime auf, sich an den Spenden für die Seenotrettung zu beteiligen. Jeder Euro wird den verantwortlichen Regierungen ein Zeichen sein, dass wir nicht einverstanden sind mit dieser herzlosen Politik“, so Bekir Altas weiter.
Mesud Gülbahar, Vorsitzender des Hilfsvereins „Hasene International e.V.“, ergänzt: „Wir wissen aus erster Hand, aus welchen menschenunwürdigen Verhältnissen die Menschen fliehen müssen. Das Leid, das die Menschen in den Herkunftsländern erdulden müssen, ist in unseren Breitenkreisen kaum vorstellbar. Und Europa ist an Fluchtursachen, nicht unbeteiligt.
In zwei Spendenaktionen für die deutsche Hilfsorganisation Sea–Watch nach der Festnahme ihrer Kapitänin Carola Rackete sind inzwischen mehr als 1,3 Millionen Euro zusammengekommen. Der Aufruf der Fernsehmoderatoren Jan Böhmermann und Klaas Heufer-Umlauf brachte bis Dienstagabend mehr als 925 000 Euro ein. Auf einer italienischen Facebook-Seite wurden mehr als 430 000 Euro gesammelt. Eine Petition auf der Plattform change.org für die Freilassung von Rackete unterzeichneten mehr als 283 000 Menschen.
Die 31-jährige Deutsche war mit dem Rettungsschiff „Sea–Watch 3″ und 40 Flüchtlinge an Bord am Wochenende unerlaubt in den Hafen der italienischen Insel Lampedusa gefahren und wurde festgenommen. Die italienische Gesetzgebung sieht für das unerlaubte Einfahren schon in die Gewässer des Landes hohe Geldstrafen vor. Die „Sea–Watch 3″ wurde beschlagnahmt.
Die Spenden sind nach Angaben von Sea–Watch einerseits für die Gerichtskosten und andererseits für ein neues Schiff, wenn das derzeitige beschlagnahmt bleibt. Die Staatsanwaltschaft wirft Rackete unter anderem Widerstand gegen Vollzugsbeamte und Begünstigung der illegalen Einwanderung vor. Am Dienstag sollte über einen möglichen Haftbefehl für Rackete entschieden werden. (dpa/iQ)