Die Hutba (Freitagspredigt) wird beim wöchentlichen Freitagsgebet der Muslime gehalten und behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. Jede Woche liefert IslamiQ einen Überblick.
In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) wird diese Woche der Völkermord in Srebrenica behandelt. In der Menschheitsgeschichte habe es immer Unterdrücker und Unterdrückte gegeben. Menschen können zerstörerisch sein, wenn sie gewissenlos handeln und nicht mehr wissen, was Gerechtigkeit und Menschlichkeit bedeuten.
So wurde in Srebrenica das größte Massaker nach dem Zweiten Weltkrieg begangen. Innerhalb von drei Tagen wurden schätzungsweise 8.325 muslimische Bosniaken ermordet. Die Weltöffentlichkeit hat geschwiegen. Die Vereinten Nationen haben ihre Glaubwürdigkeit verloren. Es habe sich gezeigt, dass universelle Abkommen wie die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte tatsächlich nur auf dem Papier gültig waren.
Die Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) thematisiert diese Woche die Bedeutung von Nachbarn. Für das individuelle und gesellschaftliche Leben sei Nachbarschaft unverzichtbar. Sie verleihe dem menschlichen Leben eine Bedeutung und menschliche, religiöse und rechtliche Verantwortungen.
Im Islam werde das Recht der Nachbarschaft nicht nach Religionszugehörigkeit sondern nach dem Menschsein gewertet. Ohne nach ethnischer, religiöser und sozialer Zugehörigkeit zu trennen, sollten Muslime ihre Nachbarn gut behandeln. Deutschland sei multikulturell. Muslime sollten daher sollten die Rechte ihrer Nachbarn respektieren und die Beziehung mit ihnen im Rahmen ethischer Werte pflegen.
In der Freitagspredigt des Verbandes der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) geht es um die Erziehung für muslimische Kinder. Ziel einer islamischen Erziehung sei es, den Menschen zum Wahren, Rechten und unbedingt Guten, zu Glück und Erfüllung und schließlich zu Allâh zu führen. Um einen vollkommenen Menschen heranzubilden, müsse die Unterweisung schon im Kindesalter beginnen.
Kinder zu haben gehöre zu den größten Gaben Allahs. Den Wert dieser Gabe recht würdigen hieße, sich diesem Geschenk Allahs zu widmen, sich ernsthafte Gedanken darüber zu machen und seine Kinder zu guten Menschen zu erziehen.
Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.