Großeinsatz

Mehrere Moscheen erhalten Bombendrohung

Iserlohn, Köln, München. In diesen Städten erhielten mehrere Moscheen innerhalb weniger Tagen Drohmails, die zu polizeilichen Großeinsätzen führten. Während die Polizei einen Zusammenhang überprüft, tun Muslime ihre Angst kund.

12
07
2019
Einsatz in der Kölner Zentralmoschee nach Bombendrohung (c)privat, bearbeitet by iQ
Einsatz in der Kölner Zentralmoschee nach Bombendrohung (c)privat, bearbeitet by iQ

Nach einer Bombendrohung gegen eine Moschee in Iserlohn hat die Polizei den Bereich um das Gebetshaus geräumt. „Die Gegend wurde weiträumig abgesperrt und zum Teil evakuiert“, sagte ein Sprecher der Polizei des Märkischen Kreises am Donnerstag. Menschen in einem niedrigen zweistelligen Bereich seien in Sicherheit gebracht worden.

Die Durchsuchung des Gebäudes mit drei Sprengstoff-Spürhunden habe den Angaben zufolge gegen 18.00 Uhr begonnen. Nach dem Eingang einer Drohmail war die Gegend rund um die Moschee weiträumig abgesperrt worden. Einige wenige Anwohner hatten auch ihre Häuser und Wohnungen räumen müssen. Sie wurden von Rettungskräften der Feuerwehr betreut.

Donnerstagabend hat die Polizei dann Entwarnung gegeben. „Es wurde keine Bombe gefunden“, teilte ein Sprecher auf dpa-Anfrage mit. Mit drei Sprengstoff-Spürhunden wurde die Moschee durchsucht – ohne Ergebnis. Um 19.00 Uhr war die Aktion nach Angaben der Polizei beendet, der Großeinsatz wurde zurückgefahren. Der Staatsschutz Hagen übernehme nun die Ermittlungen, teilte die Polizei mit. „Konkrete Ergebnisse dazu gibt es noch nicht“, sagte ein Sprecher am Freitag in Hagen. Die Drohung gegen die DITIB-Moschee in Iserlohn war nach Angaben des Vorstands gegen 12.20 Uhr eingegangen, aber erst zwei Stunden später aufgefallen. In der Mail sei vor einer am Haupteingang deponierten Bombe gewarnt worden.

Zusammenhänge bei Bombendrohungen?

Am Dienstag war bereits die DITIB-Zentralmoschee in Köln nach einer Bombendrohung geräumt worden. Auch dort war die Drohung per Email eingegangen. Am Nachmittag hatte die Polizei dann Entwarnung gegeben, nachdem kein gefährlicher Gegenstand gefunden wurde. Auch in den Münchner Stadtteilen Pasing und Freimann waren am Donnerstag zwei Moscheen nach E-Mail-Drohungen geräumt worden. Auch dort blieben die Durchsuchungen ergebnislos.

Der Staatsschutz in Hagen prüft nach Angaben eines Sprechers Zusammenhänge zu der Bombendrohung gegen die DITIB-Zentralmoschee in Köln am Dienstag sowie zu zwei Drohungen gegen Münchner Moscheen. „Konkrete Ergebnisse dazu gibt es noch nicht“, sagte ein Sprecher am Freitag in Hagen.

Muslime haben Angst

Man habe Angst um das Leben und die Sicherheit von Mitarbeitern, Gemeindemitgliedern und Besuchern, sagte der Bundesvorsitzende der DITIB, Kazim Türkmen, am Mittwoch. Angriffe gegen Moscheen hätten sich in den vergangenen Tagen gehäuft, sagte er mit Blick auf Attacken mit Sachbeschädigung in Schleswig und Karlsruhe.

„Die DITIB-Gemeinden sind in höchstem Maße beunruhigt.“ Es gebe einen Zusammenhang zwischen öffentlicher Debatte über den Islam und Angriffen auf Muslime. „Wir erwarten Solidarität und Beistand.“ Nach einer am Dienstagmorgen eingegangenen Bombendrohung hatte die Polizei den größten Moscheekomplex in Deutschland geräumt und abgesperrt, gab am späten Mittag dann aber Entwarnung. Bundesweit gibt es Türkmen zufolge 857 DITIB-Moscheegemeinden. (dpa, iQ)

 

 

Leserkommentare

Dilaver Çelik sagt:
Verantwortungslose Medien und Politiker, die seit Jahren gegen den Islam, gegen Muslime und ihre Moscheen hetzen, was Trittbrettfahrer dazu ermutigt, solche Bombendrohungen auszusprechen oder gar noch schlimmere Straftaten zu verüben, sind eine weitaus größere Bedrohung für den gesellschaftlichen Frieden als diese Straftäter selbst, die sich durch sie zu solchen Straftaten ermutigt fühlen. Ein Trost, dass sie am Jüngsten Tag vor Gott Rechenschaft ablegen werden, aus dem es kein entrinnen gibt. Eigentlich tun mir diese Gestalten deshalb fast schon leid. Aber fast.
12.07.19
18:27
IslamFrei sagt:
Liebe Leser, Bombendrohung ist ein effektiver Publicity-reicher und Entdeckungs-Risiko-armer Weg, den MuselMänner und -Frauen klar zu machen, dass sie unsere Gefühle und Gewohnheiten mit Füssen treten. Das haben IslamFeinde herausgefunden. Die eingeströmte Muslims haben es geschafft, von der Mehrheit der Einwohner Deutschlands abgelehnt- oder als Feind wahrgenommen zu werden. Dennoch setzen sie ihre Feindschaft-erzeugende-Provokationen munter fort: Kopftuch, Burkini, KopftuchProzesse, BurkiniProzesse. Besonders dreiste KopftuchFrauen haben nicht einmal Respekt für die Neutralität der Gerichte und erscheinen dort mit dem Symbol einer Menschenverachtende Ideologie Z.B. Marwa El-Shorbini, die ihre unbedachte Aktion leider mit dem Leben bezahlen musste. Leider hat Allah ihren Mörder nicht aufgehalten obwohl er als Allmächtiger das bestimmt kann. IslamFrei
12.07.19
23:13
1440/11/10 sagt:
Man sollte Koranschändungen nicht als bloße Sachbeschädigung abtun - das ist keine kleine Sache.
13.07.19
13:28