Anlässlich des von Rechtsextremisten selbst ausgerufenen „Volkstrauertag“ wurden dieses Wochenende etwa 150 schwarze Kreuze sicher gestellt. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen aufgenommen.
Die Polizei hat am Wochenende in Mecklenburg-Vorpommern rund 150 illegal aufgestellte schwarze Kreuze aus Holz sichergestellt. Weil dabei auch rassistische Losungen festgestellt wurden, ist wegen Verdachts der Volksverhetzung der Staatsschutz eingeschaltet worden, wie Polizeisprecher am Sonntag in Rostock und Neubrandenburg sagten.
Die Kreuze standen vorwiegend an Straßen und Ortseingängen, unter anderem an mehreren Orten auf der Insel Usedom, in Anklam und Strasburg in Vorpommern sowie in Güstrow und in der Region Grevesmühlen. Allein 30 Kreuze seien zudem in der Region Postlow bei Anklam und etliche in Sanitz bei Rostock aufgetaucht. Im Nordosten kommt es – wie auch in anderen Bundesländern – seit 2014 meist um den 13. Juli herum zu solchen Aktionen, die der Verfassungsschutz der rechtsextremistischen Szene zuordnet. In den Vorjahren waren landesweit Hunderte solcher Kreuze geborgen worden. In der Nacht zu Freitag hatte es ähnliche Fälle auch in Neubrandenburg gegeben.
„Bundesweit begehen Rechtsextremisten (…) einen selbstinszenierten bundesweiten `Volkstrauertag`. Nach dem Willen des Ideengebers, eines rechtsextremistischen Musikers aus Berlin, soll jedes Jahr am 13. Juli der – deutschen – „Opfer von Ausländergewalt“ gedacht werden. Mit Beginn der Aktion 2014 wurden an mindestens 64 Orten, insbesondere in Ostdeutschland, schwarze Holzkreuze aufgestellt“, erklärt der Verfassungsschutz den Sachverhalt auf seiner Internetseite. (dpa/iQ)