Nach einem Brandanschlag auf eine IGMG Moschee in Hagen hatte die Polizei einen Verdächtigen festgenommen. Am nächsten Morgen wurde er freigelassen. Nun sitzt er wieder in Untersuchungshaft.
Die Hagener Ulu-Moschee der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) wurde am 25.05.2019 Opfer eines Brandanschlags. Unmittelbar vor dem Brandanschlag hatte laut Polizei ein Mann mit zwei Hunden den Durchgang der Moschee betreten und war kurz darauf wieder herausgekommen. Nach Hinweisen von Zeugen hatte die Polizei dann einen 52-Jährigen Mann am Hauptbahnhof in Hagen festgenommen, auf den die Beschreibung passte.
Obwohl weiterhin ein Tatverdacht gegen ihn bestand, wurde er nach kurzer Zeit wieder freigelassen, da laut Polizei kein Haftgrund bestand. Auch ging die Polizei anfangs nicht von einer rassistisch motivierten Tat aus. Jetzt sitzt der Tatverdächtige wieder in Untersuchungshaft.
Gegen den 52-jährigen festgenommenen Tatverdächtigen wurde nunmehr durch das Amtsgericht Hagen Haftbefehl erlassen. Der 52-Jährige befinde sich laut der Pressemitteilung der Polizei in Untersuchungshaft. Aufgrund des Gutachtens eines Brandsachverständigen ergebe sich mittlerweile der dringende Verdacht, dass der 52-Jährige den Brand vorsätzlich herbeigeführt habe. Auf dieser Grundlage bewerte die Staatsanwaltschaft Hagen den Fall als besonders schwere Brandstiftung und versuchten Mord. Auf Anregung der Staatsanwaltschaft habe ein Haftrichter einen Untersuchungshaftbefehl erlassen.
Die Polizei teilte IslamiQ auf Anfrage mit, dass der Verdächtige keine Angaben zur Tat mache. „Nachdem das endgültige Gutachten gefertigt wurde, hat man den Tatverdächtigen dann auch sofort festgenommen. Aktuell sitzt er in Untersuchungshaft“, so der Pressesprecher der Polizei. „Die Staatsanwaltschaft wird nun eine Anklage gegen den Tatverdächtigen erheben. Das ganze wird dann dem Gericht vorgeführt“, so der Pressesprecher weiter.
Salahattin Talhaoui vom Jugendvorstand der IGMG Ulu-Moschee in Hagen teilte IslamiQ mit, dass er sich eine gereichte Strafe für den Täter wünsche. „Ich hoffe und vertraue auf die Justiz und denke, dass das Gericht richtig entscheiden wird. Die Tat soll rechtens aufgeklärt werden“, so Salahattin. Zudem sei es wichtig, dass die Moscheen besser in Schutz genommen werden, erzählt Salahattin weiter.
Auch Şeyma Seyhan, ebenfalls im Jugendvorstand der Gemeinde aktiv, hofft auf ein gerechtes Urteil. „Ich hoffe einfach nur, dass der Täter rechtmäßig verurteilt wird. Ich wünsche mir, dass sowas nie wieder passiert“, so erklärt Seyhan. Nach dem Brandanschlag habe die Gemeinde Angst gehabt, ihre Kinder in die Moschee zu schicken. „Doch jetzt hat sich die Situation wieder gelegt und wir lassen uns von nichts unterkriegen“, so Seyhan.